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Pagode feierlich eingeweiht

Buddhisten aus ganz Europa feiern an der Mittelfelder Pagode Viên Giác

MITTELFELD. Seiner Bestimmung gemäß zeigte Avalokiteshvara Bodhisattva Erbarmen: Während der gesamten Zeremonie zur feierlichen Einweihung seiner 7,20 m hohen und 2 Tonnen schweren Statue auf dem Neubaugelände neben der buddhistischen Pagode Viên-Giác in der Karlsruher Straße fiel entgegen allen Voraussagen nicht ein Tropfen Regen. Kein Wunder, hatte doch der Ehrwürdige Thich Hanh Gioi, Abt der Mittelfelder Pagode, den Buddha des Mitgefühls und das Erbarmens vorab gebeten, mögliche Tränen des Mitleids erst nach 12.00 h zu vergießen.

Aus ganz Deutschland und Europa waren Hunderte Gläubige zur feierlichen Einweihungs-

Zeremonie für Europas größte Buddha-Statue nach Mittelfeld gekommen. Mit ihr erhält Deutschlands größte buddhistische Pagode nun nach vielen „Wanderbuddhas“ endlich die lang ersehnten permanent im Kloster verbleibende Buddha-Figur. „Das war“, erläutert Pressesprecher Trung Hiep Tran, “ schon lange ein sehnlicher Wunsch vieler Gläubiger hier“. Den Thron des weithin sichtbaren Friedenssymbols bildet ein sechseckiger Neubau.

Er symbolisiert die sechs Tugenden, Sittlichkeit, Geduld, Reinhaltung von Körper und Geist, Weisheit und Meditation.

Nach Fertigstellung wird er eine Ausstellung etwa 500 verschiedener Buddha-Statuen der unterschiedlichen buddhistischen Traditionen beherbergen.

So will man hier allen Buddhisten ein Gefühl von Heimat vermitteln.

Besonders für die Gläubigen, die noch als boat-people mit nichts als ihren Kleidern am Leib nach Deutschland kamen, ist das ein nicht zu unterschätzender Aspekt.

Der Dank des Abtes galt daher auch nicht nur den anwesenden Ehrengästen und Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck für ihre Unterstützung. Ausdrücklich dankte der Ehrwürdige Thich Hanh Gioi auch dem ehemaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht sowie Rupert Neudeck und dem Team der Cap Anamur. Ihrem unermüdlichen Einsatz verdankten viele vietnamesische Buddhisten ihr Leben. Auch der Bau der komplett aus Spendengeldern finanzierten Mittelfelder Pagode wäre damals ohne die Unterstützung von offizieller Stelle nicht möglich gewesen.

Mit einer Schweigeminute gedachte man derer, die auf dem Meer geblieben waren, dann stiegen weiße Friedenstauben als Zeichen der Völkerverständigung in den Himmel.

Traditionelle Drachentänze, Gesangsdarbietungen und der vielbeklatschte, die Barmherzigkeit des tausend-armigen Avalokiteshvara symbolisierende, Tanz einer Gruppe Mädchen leiteten zum fröhlichen Teil der Einweihungszeremonie über. Bis zum Ende des Avalokiteshvara –Festivals und des Ullambana-Festes am 10.08.rechnet man in Mittelfeld mit bis zu 4000 Besuchern. Danach gilt: Nach dem Bau ist vor dem Bau. Auf dem Statue und Thron umgebenden Gelände wird dann ein öffentlich zugänglicher japanischer Garten mit Flussläufen, Bäumen und Teichen entstehen.