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Medizin Buddha Sutra

So habe ich gehört: Eines Tages gelangte der Herr auf seiner Reise durch zahlreiche Staaten, während der er die Einwohner belehrte und zu einem Wandel ihres Verhaltens veranlasste, nach Vaisali. Dort weilte er zu Füßen eines Baumes, aus dem Musik ertönte. Mit ihm war eine große Versammlung von insgesamt 8000 Mönchen sowie 36000 Bodhisattva-Mahasattvas. Auch der König des Staates, im Kreis seiner großen Minister, Brahmanen, gelehrte Laien, Devas, Nagas, Yaksas und viele andere menschliche und nichtmenschliche Geschöpfe waren anwesend. Diese unermesslich große Versammlung von Geschöpfen scharte sich voller Ehrfurcht um den Buddha, der sodann seine Belehrung erteilte.

Der Dharma-Fürst Manjushri empfing in einer Inspiration den erhabenen spirituellen Einfluss des Buddha. Er erhob sich, entblößte eine seiner Schultern und ließ sich zu Füßen des Buddha auf sein rechtes Knie nieder. Er verbeugte sich vor ihm, faltete seine Hände und sagte:

„0 Herr, ich habe den aufrichtigen Wunsch, Du mögest die verschiedenen Formen und die Fülle der Namen der Buddhas erklären sowie die seltenen Früchte ihrer grundlegenden Gelübde (die sie ablegten, als sie sich als Neulinge auf den Bodhisattva-Weg begaben). Alle, die dies hören, werden dadurch von ihren karmischen Fesseln gereinigt sein und fähig, im Zeitalter der nachgeahmten Lehren (wenn von den Lehren eher die Form denn der Inhalt überdauert) den Geschöpfen Nutzen und Freude zu spenden.“

Da pries der Herr den Jüngling Manjushri und sprach:

„Ausgezeichnet, ausgezeichnet, Manjushri! In deinem großen Mitgefühl hast du mich gebeten, die Namen der Buddhas und die Früchte ihrer grundlegenden Gelübde zu erklären, um die karmischen Fesseln zu zerreißen, die die Geschöpfe gefangen halten, um im Zeitalter der nachgeahmten Lehren allen Geschöpfen zu nutzen, sie zu bereichern, ihnen Frieden und Glück zu spenden. Höre mir nun mit größter Aufmerksamkeit zu und bewahre meine Worte in deinem Herzen!“

Manjushri antwortete: „Ich wünsche aufrichtig, Du mögest sprechen. Wir alle werden Deine Erklärungen mit großer Freude hör“

Der Buddha sprach zu Manjushri: „Gehst du von hier nach Osten jenseits so vieler Buddha-Bereiche, dass ihre Anzahl zehnmal der Zahl der Sandkörner im Strom des Ganges entspricht, gelangst du in einen Bereich mit Namen „Reiner Lapislazuli“. Dort weilt ein Buddha, ein Tathagata, ein Arhat, ein Vollkommen Erleuchteter, ein in Geist und Verhalten Vollendeter, Einer, der vollkommen gegangen ist, der die Welt kennt, ein unübertreffliches Wesen, ein Bezwinger der Leidenschaft, ein Lehrer der Devas und Menschen, ein Buddha und Herr, und er trägt den Namen „Der Meister des Heilens im Lapislazuli-Glanz“.

Wisse Manjushri, als dieser Buddha, dieser erhabene Meister des Heilens, dieser Tathagata im Lapislazuli-Glanz, sich erstmals auf den Weg eines Bodhisattva begab, legte er zwölf Gelübde ab, um allen Wesen dazu zu verhelfen, dass sie erlangten, was sie suchten:

Das erste große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter die unübertroffene vollständige Erleuchtung erreiche, soll von meinem Körper ein strahlendes Licht ausgehen, dessen Glanz zahllose, unermessliche Bereiche erhellt. Mein Körper soll vollendet sein im Schmuck der 32 Zeichen eines Mahasattva und der 80 Schönheitsmale. Und ich will allen Geschöpfen zu einem Körper verhelfen, der dem meinen gleicht.

Das zweite große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, soll mein Körper innen und außen wie Lapislazuli sein, strahlend in durchdringender und makelloser Reinheit. Der Anblick dieses Glanzes soll die Herzen bewegen und großen Nutzen verleihen. Mein Körper soll vorzüglich sein, ein friedvoller Hort im Schmuck eines schimmernden Netzes, das (einer Aureole gleich) heller strahlt als Sonne und Mond. Den Geschöpfen, die Dunkelheit völlig umhüllt, will ich das Licht des Morgenrots zeigen, so dass sie in Übereinstimmung mit den Wegen handeln können, die ihren Wünschen entsprechen.

Das dritte große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, über unbegrenzte Einsicht und unendliche Methoden verfüge, werde ich allen Geschöpfen dazu verhelfen, all die Dinge zu erlangen, deren sie bedürfen. Nichts soll ihnen mangeln (das man zum Leben braucht).

Das vierte große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, will ich alle Geschöpfe, die dem Pfad einer Irrlehre folgen, veranlassen, in Frieden auf dem Weg zur Erleuchtung zu gehen. Alle Anhänger des Sravaka- oder Pratyekabuddha-Fahrzeugs sollen wohl vertraut werden mit dem Großen Fahrzeug (Mahayana).

Das fünfte große Gelübde:

Gibt es, wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, eine unübersehbare Vielzahl von Geschöpfen, die das reine Verhalten meiner Lehre üben, so will ich all diese veranlassen, die Verhaltensregeln vollkommen einzuhalten und in den drei wesentlichen Vorschriften Vollendung zu erlangen. Diejenigen, die andere verleumden und verletzen, sollen, wenn sie meinen Namen hören, fähig sein, ihre Reinheit wiederzuerlangen, und sie sollen nicht in ein kummervolles Dasein fallen.

Das sechste große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, sollen alle Geschöpfe, deren Körper versehrt oder deren Sinnesorgane geschädigt sind – die hässlich sind, dumm, taub, blind, stumm, verkrüppelt oder lahm, die einen Buckel haben, an Lepra, Fallsucht oder einer Geisteskrankheit leiden oder heimgesucht sind von anderen Krankheiten oder Leiden -, wenn sie meinen Namen hören, eine gesunde körperliche Erscheinung und gute Intelligenz erlangen. Alle ihre Sinne sollen vollkommen sein, und sie sollen frei sein von Krankheit und Leid.

Das siebte große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, sollen alle Geschöpfe, die krank sind und im Elend leben – die keinen Platz haben, zu dem sie gehen, keinen Besitz, auf den sie zurückgreifen könnten, die weder einen Arzt noch Medizin haben, keine Familie und keine Verwandten, die arm sind und deren Leiden gegenwärtig sind-, sobald sie meinen Namen hören, von all ihren Krankheiten geheilt sein und sowohl körperlich wie geistig in Frieden und Freude leben. Sie sollen eine große Familie und Besitz im Überfluss haben und selbst die höchste Erleuchtung erfahren.

Das achte große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, sollen alle Frauen, die einer der hundert Schmerzen quält, die ausschließlich Frauen befallen – die am Ende ihres Lebens erschöpft sind und wünschen, ihre weibliche Gestalt aufzugeben -, wenn sie meinen Namen hören, eine Umwandlung ihrer weiblichen Gestalt erfahren und als Mann wiedergeboren werden. Sie alle sollen die höchste Erleuchtung erfahren.

Das neunte große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, will ich allen Geschöpfen dazu verhelfen, Maras Netz zu entfliehen. Sie sollen frei sein von den Fesseln der Irrwege. Diejenigen, die in den dichten Dschungel der Vielzahl der negativen Ansichten verstrickt sind, will ich in meine Arme nehmen und zu richtiger Anschauung führen. Ich will sie veranlassen, schrittweise die Bodhisattva-Übungen zu erlernen und zu beherzigen, so dass sie schnell die höchste Erleuchtung erfahren

Das zehnte große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, sollen alle Geschöpfe, die aufgrund der Gesetze des Königs in Fesseln liegen oder geschlagen werden die gebunden hinweggeführt und ins Gefängnis geworfen werden; denen die Todesstrafe droht; denen zahllose unüberwindliche Schwierigkeiten widerfahren, die sie demütigen, ihnen Schmerz und Verzweiflung bereiten; deren Körper und Geist Bitternis leiden -, wenn sie meinen Namen hören, durch den ehrfurchtgebietenden spirituellen Einfluss meiner befreienden Tugenden all ihrer Sorgen und Qualen befreit sein.

Das elfte große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, will ich allen Geschöpfen, die gequält sind von Hunger und Durst, die negatives Karma verursachen auf ihrer (verzweifelten) Suche nach Nahrung, wenn sie meinen Namen hören, ihn unverlierbar in ihrem Gedächtnis bewahren und ihn in Ehren halten, zunächst unvergleichliche Nahrung und gute Getränke schenken, die ihren Körper völlig zufrieden stellen. Sodann will ich ihnen den Geschmack der Lehre vermitteln, die ihnen letztendlichen Frieden und Freude verleiht, und sie sollen wohl vertraut mit ihr werden.

Das zwölfte große Gelübde:

Wenn ich in einem künftigen Zeitalter Erleuchtung erlange, sollen alle Geschöpfe, die arm sind, die, jeglicher Kleidung beraubt, Tag und Nacht belästigt sind von Moskitos und Fliegen, von Hitze und Kälte gepeinigt, wenn sie meinen Namen hören, ihn unverlierbar in ihrem Gedächtnis bewahren und ihn in Ehren halten, alle Arten von hochwertiger und wunderbarer Kleidung erhalten, ganz wie sie ihren Wünschen entspricht. Auch sollen ihnen alle Arten von kostbarem Schmuck, Girlanden, Wohlgerüchen, Musik und vielfältige Vergnügungen zuteil werden. Ich werde ihnen in Fülle all die Dinge schenken, die ihr Herz sich ersehnt.

Wisse Manjushri, dies sind die zwölf subtilen, vollendeten und ausgezeichneten Gelübde, die der erhabene Meister des Heilens, der Tathagata im Lapislazuli- Glanz, abgelegt hat, als er sich als Neuling auf den Bodhisattva-Weg begab.

Was nun deren Früchte und die Kostbarkeiten seines Reinen Landes angeht, so könnte ich sie nicht gänzlich beschreiben, selbst wenn ich ein ganzes Zeitalter lang über sie spräche. Der Bereich des erhabenen Meisters des Heilens ist von jeher bis in die Gegenwart von einzigartiger Reinheit. Es gibt dort keine Versuchung, keine kummervollen Wege des Daseins, und man hört keinen Laut des Leidens.

Der Boden besteht aus Lapislazuli, und alle Wege sind mit Gold verziert. Die Mauern und Tore, die Paläste, Pavillons, Balkone und Fenster, die Wandteppiche und Vorhänge bestehen alle aus den Sieben kostbaren Substanzen. Das Land gleicht dem Freudvollen Bereich des Westens; seine Vorzüge und sein Schmuck sind nicht verschieden von diesem.

Es gibt in diesem Land zwei Bodhisattva-Mahasattvas. Deren einer heißt „Alldurchdringender Glanz der Sonne“, und der andere trägt den Namen „Alldurchdringender Glanz des Mondes“. Sie sind die Häupter der unübersehbaren Schar von Bodhisattvas, die dort weilen, und sie sind in vollem Maße fähig, den Schatz der unverfälschten Lehren zu hallen, die der erhabene Meister des Heilens, der Tathagata im Lapislazuli-Glanz, gegeben hat.

Aus diesem Grunde, Manjushri, sollten alle guten Söhne und Töchter (der buddhistischen Familie), die gläubigen Herzens sind, danach streben, in dem Bereich dieses Buddha wiedergeboren zu werden.“ Darauf sprach der Herr zu dem Jüngling Manjushri: Wisse, Manjushri, es gibt Geschöpfe, die nicht unterscheiden zwischen Gut und Böse, die allein ihrer Habgier und ihrem Geiz zu Willen sind. Sie wissen nicht über die Verbreitung von Nächstenliebe und nichts über die Früchte und den Nutzen des Gebens. Dumm und verbohrt, besitzen sie keine Einsicht, und es mangelt ihnen an den Wurzeln des Glaubens. Sie häufen Reichtum und Edelsteine an und wenden all ihren Fleiß an die Bewahrung (ihrer Schätze). Sehen sie einen Bettler sich nähern, werden sie ärgerlich. Gelingt es ihnen nicht, sich vor ihm zu schützen, sehen sie sich gezwungen, ihm eine Gabe zu reichen, entwickeln sie eine so tiefe und schmerzhafte Reue, als hätten sie sich ein Stück Fleisch aus ihrem Körper geschnitten.

Weiter gibt es Geschöpfe, die grenzenlos geizig und habgierig sind. Sie häufen Reichtümer an, die sie nicht einmal für sich selbst ausgeben mögen. Wie sollten sie fähig sein, ihr Gut ihren Eltern, ihrer Frau, ihren Kindern, ihren Dienerinnen, ihren Arbeitern oder gar Bettlern zu geben? Am Ende ihres gegenwärtigen Daseins werden diese Geschöpfe wiedergeboren als Hungrige Geister oder Tiere.

Hat jedoch ein solches Geschöpf in einem früheren Dasein als Mensch nur ein einziges Mal den Namen „Der Meister des Heilens, der Tathagata im Lapislazuli- Glanz“ vernommen, so wird es sich plötzlich auf diesem kummervollen Weg der Existenz an den Namen dieses Tathagata erinnern. Wenn es sich an den Namen des Tathagata erinnert, wird es diesen Ort verlassen und erneut unter Menschen wiedergeboren werden. Es wird Kenntnis seiner vergangenen Leben erlangen, und aus Furcht vor (der Rückkehr in die) kummervollen Wege wird es nicht länger sein Glück in den weltlichen Freuden suchen. Ein solcher Mensch wird lernen, gerne Nächstenliebe zu üben, und er wird diejenigen preisen, die mit Freuden geben. Er wird nicht länger gierig an seinen Besitztümern festhalten. Schritt für Schritt wird er die Fähigkeit erlangen, sogar sich selbst zu geben; seinen Kopf, seine Augen, Hände und Füße, sein eigenes Fleisch und Blut wird er fähig sein, an die zu verteilen, die kommen und danach suchen. Um wie viel mehr erst wird er fähig sein, seinen Besitz zu verteilen!

Weiter, Manjushri, mag es Geschöpfe geben, die die Gelübde der reinen Ethik (Sila) gebrochen haben, obwohl sie die Lehren des Tathagata in all ihren Punkten angenommen haben. Auch mag es Geschöpfe geben, die zwar nicht die Gelübde gebrochen, sich jedoch gegen die Regeln der Gemeinschaft vergangen haben. Wieder andere mögen zwar die Gelübde und Regeln in einer Weise befolgt haben, die nicht zu beanstanden ist, sie mögen jedoch die richtige Sichtweise geschmäht haben. Schließlich mag es Geschöpfe geben, die zwar die richtige Sichtweise nicht geschmäht, die jedoch das Studium aufgegeben haben. Auf diese Weise gelingt es ihnen nicht, die tiefen Prinzipien der Sutras zu verstehen, die der Buddha gelehrt hat. Wieder andere mögen Wissen erworben haben, jedoch hochmütig darüber geworden sein. Da ihnen Stolz und Hochmut den Geist vernebeln, glauben sie sich selbst im Recht und alle anderen im Unrecht. Sie beginnen, die wahren Lehren zu verachten, hassen und werden schließlich zu Gefährten und Verbündeten von Mara. Auf diese Weise lassen sich diese dummen Menschen in ihrem Verhalten nicht nur selbst von falschen Ansichten leiten, sondern führen auch Millionen anderer Wesen wieder und wieder in die Falle der Gefahr. Diese Menschen werden in die Bereiche der Narake– Höllen fallen, in eine Wiedergeburt als Tier oder Hungriger Geist, und sie werden endlos im Samsara bleiben.

Hören diese Menschen jedoch den Namen des Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, so wird dies sie veranlassen, ihr negatives Verhalten aufzugeben und die heilsamen Lehren zu beherzigen und pflegen. Sie werden nicht in den Abgrund eines kummervollen Daseins fallen. Diejenigen aber, die nicht fähig sind, ihr negatives Verhalten aufzugeben und die heilsamen Lehren zu beherzigen und zu pflegen, werden (weiterhin) in die kummervollen Wege des Daseins fallen. Doch wird der ehrfurchtgebietende Einfluss der grundlegenden Gelübde dieses Tathagata diese Geschöpfe veranlassen, sich von ihrem gegenwärtigen Zustand zu lösen, so dass sie für einen flüchtigen Augenblick den Namen des Buddha vernehmen. In der Folge ihres gegenwärtigen Daseins werden sie eine Wiedergeburt als Mensch erlangen. Sie werden sich richtige Ansichten zu Eigen machen und – wenn sie ihre Anstrengungen fortsetzen – Kontrolle über die Begierden ihres Geistes gewinnen. Dadurch, dass sie Zuflucht nehmen zur Lehre des hauslosen Tathagata, werden sie fähig sein, dem Dasein eines Familienvaters zu entsagen, um Mönche oder Nonnen zu werden. Sie werden die Lehren in all ihren Punkten annehmen und wahren und nichts tun, wodurch man die Gelübde verletzt oder bricht. Die richtige Anschauung wählend werden sie Wissen erwerben und die tiefen Inhalte der Sutras verstehen. Frei von Hochmut und Stolz werden sie nicht länger die wahren Lehren schmähen. Sie werden nicht zu Gefährten von Mara werden. Schrittweise werden sie die verschiedenen Aspekte des Bodhisattva-Weges entwickeln und beherzigen und so schnell die Erfüllung des Weges erreichen.

Weiter, Manjushri, mag es Geschöpfe geben, die missgünstig sind, gierig, neidisch oder eifersüchtig, die sich selbst preisen, während sie andere herabsetzen. Diese Geschöpfe werden in die drei kummervollen Wege fallen. Während tausend und abertausend Jahren werden sie alle Arten von Unglück erdulden. Wenn sie all diese Leiden erduldet haben, werden sie am Ende dieser Existenzen als Ochsen, Pferde, Kamele oder Esel in der Welt der Menschen wiedergeboren werden. Unter ständigen Schlägen, gequält von Hunger und Durst, werden sie, fortwährend mit schweren Lasten beladen, über die Straßen und Wege ziehen. Wenn sie eine menschliche Geburt erlangen, werden sie in Knechtschaft im Haus eines anderen leben, als Diener oder Magd, die fortwährend Befehle empfangen, für andere körperliche Arbeit zu verrichten. Ein solcher Mensch ist niemals frei.

Haben sie jedoch in einem früheren menschlichen Dasein den Namen des erhabenen Meister des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, vernommen, so wird er sich aufgrund dieser guten Ursache dieses Namens erinnern und mit vollkommener Aufrichtigkeit Zuflucht zum Buddha nehmen. Er wird wache und aufnahmefähige Sinne erlangen und Einsicht und Wissen erwerben. Immer wird er nach den höchsten Lehren suchen und beständig heilsamen (spirituellen) Freunden begegnen. Er wird die Bande, die ihn an Mara ketten, für alle Ewigkeit lösen und die Schleier der Unwissenheit zerreißen. Der Strom des Leids wird versiegen, und er wird frei sein vom Kummer und Schmerz der Geburt, des Alters, der Krankheit und des Todes.

Weiter, Manjushri, gibt es Geschöpfe, die Freude an Zwietracht haben, die Streit untereinander und mit anderen suchen und Entzweiung und Feindseligkeit hervorrufen. Wenn diese durch Taten, Worte oder Gedanken negatives Karma verursachen, vermehren oder verlängern, wenn sie aus Rachsucht auf Vergeltung sinnen, wenn sie die Geister von Bergen, Wäldern oder Grabhügeln anrufen, um sich ihrer Hilfe zu versichern, wenn sie Lebewesen töten, um deren Fleisch und Blut den Yaksa-, den Raksasa-Dämonen oder anderen als rituelle Opfergaben darzubringen, wenn sie, um ein Wesen mit einem Fluch zu beladen, dessen Namen aufschreiben, dessen Bildnis anfertigen und es mit Hilfe schwarzer Magie verfluchen und ihm Schaden zufügen, wenn sie sich schwarzer Magie bedienen, um einen Ghul zu wecken und so dem Leben ihres Feindes ein Ende setzen und seinen Körper zerstören – auch wenn sie all dieses tun – werden sie, wenn sie den Namen des Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, vernehmen, in Zukunft unfähig sein, einem Wesen zu schaden. Ihr Geist wird in all seinen Regungen von Gedanken der Liebe erfüllt sein. Ihr Denken wird sich auf den Nutzen der anderen richten, auf Frieden und Glück, und sie werden frei sein von Gedanken der Rachsucht und des Hasses. Ein jeder dieser Menschen wird sich über alles freuen, was ihm zuteil wird, und mit jeglicher Gabe zufrieden sein. Sie werden andere weder übervorteilen noch schlecht behandeln, sondern nach gegenseitigem Nutzen und Wohlergehen streben.

Nun mag es auch, Manjushri, unter den vier Arten von menschlichen Wesen, den Mönchen und Nonnen, den Laien männlichen und weiblichen Geschlechts, unter den guten Söhnen und Töchtern, die reinen Glaubens sind, Menschen geben, die fähig sind, die Acht Gelübde zu nehmen und einzuhalten und sie für ein Jahr und drei Monate in all ihren Aspekten zu befolgen. Sie hoffen, durch diese heilsamen Wurzeln, die sie gepflanzt haben, eine Wiedergeburt im Bereich der vollkommenen Freude des Buddha Amitayus in den westlichen Gegenden zu erlangen. Obwohl sie die wahren Lehren vernommen haben, sind diese Menschen mit ihnen noch nicht wohl vertraut. Hören sie jedoch den Namen des Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, so werden, wenn das Dasein dieser Menschen zu Ende geht, acht Bodhisattvas mit Hilfe ihrer spirituellen Kräfte den Raum durchschreiten und ihnen den Weg zeigen (in das Westliche Paradies). In diesem (westlichen) Bereich werden sie spontan wiedergeboren werden in vielfarbigen edelsteingeschmückten Blumen.

Diejenigen Geschöpfe – obwohl sie eine Wiedergeburt in diesem himmlischen Bereich erlangt und in ihren früheren Leben heilsame Wurzeln gepflanzt haben – werden aufgrund ihrer Geburt in diesem Reinen Land nie wieder in einen der kummervollen Wege des Daseins fallen. Wenn ihr Dasein in diesem himmlischen Bereich zu Ende geht, werden sie in der Welt der Menschen als universale Herrscher wiedergeboren, die alle Geschöpfe der vier Kontinente unter ihrer Herrschaft einen. Ein solcher Herrscher wird durch die Majestät seiner ehrfurchtgebietenden Tugenden zahllose Hunderttausende von Geschöpfen wohlvertraut machen mit dem Weg der Zehn Heilsamen Vorschriften.

Ein solches Geschöpf kann auch wiedergeboren werden in einer großen Familie der Ksatriyas, der Brahmanen oder gelehrten Laien, die Reichtum im Überfluss ihr eigen nennen, Juwelen, bis ans Dach gefüllte Speicher und Vorratshäuser besitzen. Seine Erscheinung wird von großer Majestät sein, und sie wird umgeben sein von einem Heer von Dienern. Ein solcher Mensch wird intelligent sein, weise, tapfer und stark. Er wird großen Einfluss auf andere haben und unerschrocken sein wie ein großer Meister der Kriegskunst. Wird ein solcher Mensch in weiblicher Gestalt geboren und hört den Namen des erhabenen Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, nimmt ihn in vollkommener Aufrichtigkeit an und bewahrt ihn, so wird sie in ihren kommenden Leben nie als eine Frau wiedergeboren werden.“

Als nun, Manjushri, dieser Meister des Heilens, dieser Tathagata im Lapislazuli-Glanz, Erleuchtung erreichte, war er aufgrund der Kraft seiner grundlegenden Gelübde fähig, alle Geschöpfe zu sehen und über sie zu wachen. Einige dieser Geschöpfe litten an Krankheiten, sie waren ausgezehrt, hatten hohes Fieber, Gelbsucht usw. Andere waren den verderblichen Giften von Dämonen ausgeliefert; noch andere würden ein kurzes Leben haben oder befanden sich an der Schwelle des vorzeitigen Todes. Als er dies sah, hatte er den Wunsch, all diesen Krankheiten und Leiden ein Ende zu setzen und den Wünschen der Geschöpfe zur Erfüllung zu verhelfen.

Zu dieser Zeit ging der Erhabene in den Samadhi ein, „der die Leiden aller Wesen vertreibt“. Als er in diesem Samadhi weilte, ging ein strahlendes Licht von der Urna zwischen seinen Augenbrauen aus, und aus ihrer Mitte ertönte der Klang der großen Dharani: Namo bhagavate bhaisajyaguru-vaidurya prabha-rajaya tathagataya arhate samyak-sambuddhaya tadyatha. Om bhaisajye bhaisajye bhaisajya-samudgate svaha.

Als der Klang dieser Dharani inmitten des strahlenden Lichts verklungen war, hörte man ein lautes Dröhnen, die Erde erbebte, und ein großer Lichtschein wurde sichtbar. Alle Wesen waren von ihren Leiden und Krankheiten frei und gelangten zu Frieden und Glück.

O Manjushri, leidet ein guter Sohn oder eine gute Tochter an einer Krankheit, so solltest du dich zum Nutzen dieses Menschen ganzen Herzens seiner Pflege widmen. Fortlaufend solltest du ihn waschen und baden, ihn mit Nahrung, Arznei und gefiltertem Wasser versorgen, das von Insektenlarven usw. gereinigt ist. Dabei solltest du die Dharani 108mal rezitieren. Wenn der Kranke diese Substanzen zu sich nimmt, wird das Leid seiner Krankheit beseitigt sein. Hat dieser Mensch einen Wunsch, so sollte er in vollkommenem Glauben dieser Dharani gedenken und sie rezitieren. Auf diese Weise wird er alles erlangen, was er sich ersehnt; er wird von Krankheit frei sein und ein langes Leben haben. Ist sein Leben beendet, wird dieser Mensch wiedergeboren werden im Bereich des (Heilenden) Buddha. Er wird den Zustand erreichen, von dem man nicht mehr zurückfällt; er wird Erleuchtung erlangen.

Aus diesem Grund, Manjushri, sollten Söhne und Töchter reinen Glaubens mit allem Fleiß, der ihnen zu Gebote steht, diesen Meister des Heilens, den Tathagata im Lapislazuli-Glanz, anbeten und verehren. Sie sollten seine Dharani bewahren, sie niemals in Vergessenheit geraten lassen.

Des Weiteren, Manjushri, sollten alle Söhne und Töchter reinen Glaubens, die den Namen des Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, des Arhat, des Vollkommen Erleuchteten, hören, diese Namen rezitieren und bewahren. In der Morgendämmerung sollten sie ihre Zähne reinigen, sie sollten ein Bad nehmen und sich waschen. Mit Hilfe duftender Blumen, mit Räucherwerk, parfümierten Salben und zahlreichen Musikinstrumenten sollten sie einem Bildnis (dieses Buddha) Verehrung erweisen. Sie sollten dieses Sutra abschreiben oder andere veranlassen, dies zu tun. Sie sollten es aus ganzem Herzen annehmen, es bewahren und seinen Prinzipien lauschen. Sie sollten dem Meister der Lehre (der diese Prinzipien darlegt) eine Gaben-Puja darbringen, ihn mit allen Dingen versorgen, deren man zum Leben bedarf, und sich vergewissern, dass er an ihnen keinen Mangel hat. Wenn sie solches tun, werden die Buddhas sie im Schutz ihrer Gedanken halten. Alle ihre Wünsche werden in Erfüllung gehen, und sie werden Erleuchtung erlangen.“

Da verbeugte sich der Jüngling Manjushri vor dem Buddha und sagte: ,,0 Herr, es ist mein Wunsch, im Zeitalter der nachgeahmten Lehren alle mir zu Gebote stehenden Methoden einzusetzen, um den guten Söhnen und Töchtern reinen Glaubens zu helfen, dass sie den Namen des erhabenen Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, vernehmen können. Selbst während sie schlafen, will ich ihre Ohren mit dem Namen des Buddha wecken.

0 Herr, sie sollten dieses Sutra annehmen und bewahren, sie sollten es lesen und rezitieren. Auch sollten sie es abschreiben oder andere veranlassen, dies zu tun; sie sollten es lehren und seine Inhalte anderen erklären. Sie sollten Ihm ihre Hingabe und Verehrung bezeugen durch die Gabe von duftenden Blumen, parfümierten Salben, Duftpuder, Räucherwerk, Girlanden, Halsketten, Bannern, einem Baldachin, durch den Klang von Trommeln und anderen Instrumenten, und sie sollten eine Puja darbringen, während derer sie das Sutra mit einem fünffarbigen Tuch bedecken. Den Ort, an dem die Puja stattfindet, sollten sie fegen; Wasser versprengen, um die Gegend zu reinigen, und sodann einen hohen Thron errichten als sicheren Platz für das Sutra. Zu dieser Zeit werden sich die vier großen Könige der Devas, in Begleitung eines unübersehbaren Gefolges von Hunderttausenden von Devas, zu ihrer Versammlung zu diesem Ort, an dem die Puja stattfindet, begeben und ihn hüten und schützen.

0 Herr, gibt es einen Ort, wo das Sutra geehrt und verbreitet ist, Geschöpfe, die fähig sind, es anzunehmen und zu bewahren, so wird es, wenn sie den Namen des erhabenen Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, vernehmen, durch die Früchte seiner grundlegenden Gelübde an diesem Ort keinen vorzeitigen Tod mehr geben. Auch werden an diesem Ort niemals wieder böse Geister oder Dämonen die Lebenskraft eines Menschen verzehren. Menschen, denen dies widerfahren ist, werden ihre frühere Ruhe wiedererlangen sowie Freude an Körper und Geist.“

Der Buddha sprach zu Manjushri: „Du hast Recht, so ist es. (Es wird sein), wie du sagst, Manjushri. Wünscht ein guter Sohn oder eine gute Tochter reinen Glaubens diesen erhabenen Meister des Heilens, den Tathagata im Lapislazuli-Glanz, durch eine Puja zu verehren, so sollten sie zunächst ein Bildnis von der Gestalt dieses Buddha herstellen, sodann einen reinen Thron errichten, um dem Bildnis einen sicheren Platz zu geben. Sie sollten dort alle Arten von Blumen streuen, eine Vielzahl von Räucherwerk anzünden und den Platz wunderbar ausschmücken mit den verschiedensten Bannern und Fahnen. Für sieben Tage und Nächte sollten sie die Acht Gelübde ablegen und einhalten, reine Nahrung zu sich nehmen, in duftendem reinen Wasser baden und neue saubere Kleidung anlegen. Sie sollten den makellosen einsgerichteten Zustand des Geistes entwickeln, der frei ist von jedem Gedanken des Zorns oder Übelwollens. Gegenüber allen Wesen sollten sie den Wunsch empfinden, ihnen zu nützen und Gutes zu tun; sie sollten erfüllt sein von Gedanken des Friedens, der Liebe, der gemeinsamen Freude mit anderen und des Gleichmuts. Während sie nach rechts sich wendend das Bildnis des Buddha umschreiten, sollten sie Musikinstrumente spielen und ihm Lobpreis singen. Auch sollten sie sich des Nutzens der grundlegenden Gelübde dieses Tathagata erinnern und dieses Sutra studieren und rezitieren. Ihre Gedanken sollten sich einzig seinen Prinzipien zuwenden; sie sollten das Sutra lehren und seine wesentlichen Inhalte erklären. Als Folge hiervon wird alles Glück, das sie ersehnen, in Erfüllung gehen. Wer sich ein langes Leben wünscht, wird Langlebigkeit erhalten. Wer nach Reichtum und Überfluss strebt, wird zu Wohlstand gelangen. Wer eine einflussreiche Stellung ersehnt, dem wird diese zuteil; wünscht man sich einen Sohn oder eine Tochter, so wird ein solches Kind geboren.

Gleiches gilt, wenn ein Mensch plötzlich unter Alpträumen leidet, wenn er alle Arten von negativen Erscheinungen sieht, wenn ihm Schwärme unheimlicher Vögel begegnen oder hundert unglückverheißende Zeichen sich in seinem Heim ereignen – nimmt dieser Mensch alle Arten von wunderbaren und wertvollen Gegenständen seines Besitzes und verwendet sie, um dem erhabenen Meister des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli-Glanz, voller Ehrfurcht eine Puja darzubringen – so werden diese Alpträume, diese negativen Erscheinungen und alle unglückverheißenden Zeichen verschwinden und ihm in keiner Weise schaden können.

Ist ein Mensch in Gefahr durch Wasser, Feuer, Schwerter oder Gift; droht er in einen Abgrund zu stürzen oder gefährdet ihn ein bösartiger Elefant, ein Löwe, Tiger, Wolf, Bär, eine Giftschlange, ein Skorpion, ein Hundert- oder Tausendfüßler, ein Moskito – und ist dieser Mensch fähig, sich dieses Buddha zu erinnern und ihn mit vollkommener Aufrichtigkeit und Hingabe zu verehren, wird er von all diesen furchterregenden Gefahren befreit sein. Bricht ein anderer Staat den Frieden und dringen seine Soldaten ins Land, machen Räuber und Diebe die Straßen unsicher, so erlangt man Befreiung (von all diesen Störungen), wenn man sich des Tathagata erinnert und ihn voll Hingabe verehrt.

Weiter, Manjushri, mag es gute Söhne und Töchter reinen Glaubens geben, die – am Ende ihres Lebens angelangt – niemals andere Götter verehrt, sondern einzig und aus ganzem Herzen zum Buddha, zu den Lehren und zur Gemeinschaft Zuflucht genommen und die Verhaltensvorschriften eingehalten haben.

Hat nun ein solcher Mensch eines der Gelübde, die er abgelegt hat – seien es die fünf oder zehn Laiengelübde, die Bodhisattvas-Gelübde, die 250 Mönchs- oder die 348 Nonnengelübde – gebrochen, so mag er fürchten, in einen der kummervollen Wege zu fallen. Ist er jedoch fähig, sich einzig auf den Namen dieses Buddha zu konzentrieren und ihm hingebungsvoll Verehrung zu erweisen, wird er mit Gewissheit nicht eine Wiedergeburt in einem der Drei kummervollen Wege des Daseins erleiden.

Ist eine Frau, die in den Wehen liegt und große Schmerzen leidet, fähig, diesen Tathagata in vollkommenem Glauben zu preisen, so wird sie von ihren Schmerzen befreit sein, und ihr Kind wird ohne Missbildung zur Welt kommen.

Die körperliche Erscheinung ihres Kindes wird vollendet sein, und alle, die es erblicken, werden ihrer Freude Ausdruck verleihen. Das Kind wird scharfe Sinne besitzen, Intelligenz und Ruhe des Geistes. Es wird selten krank sein, und kein nichtmenschliches Wesen kann ihm seine Lebenskraft rauben.“

Zu dieser Zeit sprach der Herr zu Ananda: „Aller Nutzen, den dieser erhabene Buddha, der Meister des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli-Glanz, verbreitet, ist in dem Umfang, wie ich ihn dargelegt und gepriesen habe, (ein Aspekt im) Feld der tiefen Buddha-Aktivität, und er ist schwer zu verstehen. Glaubst du an ihn?“

Ananda antwortete: „0 Herr, der Du große Tugend besitzt, an den Vaipulya-Sutras, die der Tathagata verkündet hat, hege ich keinen Zweifel. Warum ist dies so? Das Karma, das den Taten, Worten und Gedanken entspringt, ist vollkommen rein. 0 Herr, es mag Ursachen geben, ob deren das Rund der Sonne oder des Mondes für immer versinkt und zur Erde fällt, die den hoch aufragenden König der Berge (den Berg Sumeru) erschüttern, aber die Worte der Buddhas sind unwandelbar.

Herr, die Wurzeln des Glaubens, die die Geschöpfe gepflanzt haben, sind unvollständig. Die

Beschreibung der unermesslich weiten und tiefen Aktivität der Vielzahl von Buddhas mag dieser Gedanke, deren Glaube unzureichend ist, nur zu dem Gedanken veranlassen: „Wie kann ein Mensch wie ich, nur dadurch, dass er sich auf den Namen eines einzigen Buddha, auf den Namen des Meisters des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli-Glanz, konzentriert, solche ausgezeichneten Segnungen erlangen?“ Ihr Mangel an Glauben wird sie zu Verleumdung und Herabsetzung veranlassen. In der Nacht, die sie dadurch umgibt, gehen diese Geschöpfe der Segnungen der Freude verlustig, sie fallen in die kummervollen Wege des Daseins und versinken für unerschöpfliche Zeiträume im (Ozean des) Samsara.“

Der Buddha sprach zu Ananda: „Hören diese Geschöpfe den Namen des erhabenen Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, und nehmen sie diesen mit vollkommener Aufrichtigkeit an, bewahren ihn und lassen keine Zweifel entstehen, so werden sie in keinen der kummervollen Wege fallen.

Ananda, es ist schwer, an das tiefe Verhalten der Buddhas zu glauben und es zu verstehen. Du bist nun dazu fähig, und du solltest wissen, dass die Ursache hierfür der ehrfurchtgebietende Einfluss der Tathagatas ist. Ananda, die Sravakas, die Pratyekabuddhas, die Bodhisattvas, die die Bodhisattva-Stufen noch nicht erreicht haben, und alle anderen Wesen sind unfähig, mit solcher Aufrichtigkeit an sie zu glauben und sie zu verstehen.

Dies vermag nur ein Bodhisattva, dem lediglich eine einzige Geburt noch bevorsteht.

Ananda, ein Dasein als Mensch ist schwer zu erlangen. Auch ist es schwer, den Glauben an die Drei Kostbarkeiten zu entwickeln, ihnen Hingabe, Verehrung und Respekt entgegenzubringen. Noch schwerer aber ist es, die Gelegenheit zu erlangen, den Namen des erhabenen Meisters des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli- Glanz, zu vernehmen. Ananda, wollte ich die grenzenlosen Aktivitäten der Bodhisattvas beschreiben, die unzähligen, ausgezeichneten und klugen Methoden, die unendlich weiten, großen Gelübde dieses Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz – währte meine Beschreibung auch ein Zeitalter oder sogar noch länger, dieser Zeitraum wäre schnell erschöpft (ohne dass ich am Ende angelangt wäre). Die Aktivität, die Gelübde und die ausgezeichneten Methoden dieses Buddha sind unerschöpflich.“

Zu dieser Zeit befand sich in der Versammlung ein Bodhisattva-Mahasattva Namens „Erlösende Rettung“. Er erhob sich von seinem Sitz, umschritt den Buddha, entblößte seine rechte Schulter und ließ sich auf sein rechtes Knie vor dem Buddha nieder. Sodann faltete er die Hände, verbeugte sich vor dem Buddha und sagte:

„0 Herr, der Du große Tugend besitzt, im Zeitalter der nachgeahmten Lehren wird es Geschöpfe geben, die von einer Vielzahl von Leiden geplagt und von langwierigen Krankheiten ausgezehrt sind. Sie sind unfähig, Nahrung oder Getränke zu sich zu nehmen; ihre Kehlen sind verdorrt, und ihre Lippen trocknen aus; so erscheint ihnen alles dunkel, wohin sie sich auch wenden. Die Anzeichen des Todes treten auf, und die Eltern, Verwandten, Freunde und Bekannten eines solchen Menschen sammeln sich um ihn unter Weinen und Klagen.

Während dann sein Körper liegen bleibt wie zuvor, bemächtigen sich die Boten Yamas seiner und führen sein Bewusstsein vor diesen König des Gesetzes. Die Geister, die allen Wesen innewohnen und die registrieren, ob das Verhalten eines Wesens gut ist oder schlecht, übermitteln Yama, dem König des Gesetzes, ihren vollständigen Bericht.

Der König wird sodann dieses Wesen befragen und die Gesamtheit seiner Taten betrachten. Entsprechend den positiven und negativen Faktoren wird er sein Urteil über dieses Wesen fällen. Sind die Verwandten, engen Freunde und Bekannten dieses Menschen fähig, zum Nutzen des Kranken Zuflucht zu nehmen zu dem erhabenen Meister des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli-Glanz, und bitten die Mönche, dieses Werk zu rezitieren, die siebenstufigen Lampen zu entzünden und das fünffarbige lebensverlängernde Banner zu entfalten, so kann dies bewirken, dass das Bewusstsein des Kranken (augenblicklich) in den Körper zurückkehrt. Er wird sich auch seiner Erfahrung klar erinnern, als habe er einen Traum gehabt.

Kehrt sein Bewusstsein nach einem Zeitraum von 7, 21, 35 oder 49 Tagen (in den Körper) zurück, wird er das Gefühl haben, er sei aus einem Traum erwacht, und er wird sich daran erinnern, dass er der Früchte und Auswirkungen seines guten und schlechten Karma teilhaftig geworden ist. Aufgrund seiner persönlichen Erfahrung der Früchte und Auswirkungen seines Karma und dadurch, dass er nur unter Schwierigkeiten in dieses sein Leben zurückgekehrt ist, wird er sich (in der Zukunft) kein negatives Karma mehr schaffen. Aus diesem Grunde, ihr guten Söhne und Töchter reinen Glaubens, solltet ihr alle den Namen des Meisters des Heilens, des Tathagata im Lapislazuli-Glanz, annehmen und bewahren, solltet ihr diesen Buddha mit allem Fleiß, der euch zu Gebote steht, anbeten und verehren.“ Da bat Ananda Bodhisattva „Erlösende Rettung“: „Mein guter Sohn, bitte erkläre uns, wie soll man diesen erhabenen Meister des Heilens, den Tathagata im Lapislazuli-Glanz, anbeten und verehren, wie soll man die lebensverlängernden Banner und Lampen errichten?“

Darauf antwortete der Bodhisattva „Erlösende Rettung“: „0 Tugendhafter, willst du einen Kranken vom Schmerz seines Leidens befreien, so solltest du zum Nutzen dieses Kranken für sieben Tage und Nächte die Acht Gelübde ablegen und einhalten. Du solltest, wie es deinen Möglichkeiten entspricht, Nahrung, Getränke und andere Güter nehmen und mit diesen der Gemeinschaft der Mönche eine Gaben-Puja darbringen.

Sechsmal am Tage und in der Nacht solltest du den Meister des Heilens, den Tathagata im Lapislazuli-Glanz, mit einer Gaben-Puja verehren. Lies und rezitiere dieses Sutra neunundvierzigmal. Entzünde neunundvierzig Lampen und fertige sieben Bildnisse der Gestalt dieses Tathagata an. Stelle vor jedem dieser Bildnisse sieben Lampen auf, deren jede die Größe eines Wagenrades besitzt. Lasse für neunundvierzig Tage ihr schimmerndes Licht unablässig brennen. Fertige ein fünffarbiges Banner an; dessen Höhe soll neunundvierzigmal die Länge deiner Hand betragen. Gib neunundvierzig Lebewesen verschiedener Art die Freiheit. Dann wird es dem Kranken gelingen, der Gefahr zu entrinnen, und er wird befreit sein vom Zugriff negativer Einflüsse.

„Des Weiteren, Ananda, wurde ein Ksatriya-König durch den Abhiseka-Ritus in der richtigen Weise in die Herrschaft eingesetzt, so sollte, wenn Unglück und Verhängnis drohen, wenn eine Epidemie unter den Menschen seines Landes ausbricht, wenn eine Invasion oder ein Aufstand im Innern stattfinden, wenn er eine ungünstige Sterndeutung erhält, wenn Sonne oder Mond sich verfinstern, wenn Sturm oder Regenfälle zur unangebrachten Zeit auftreten oder wenn der Regen zur gewohnten Jahreszeit ausbleibt – in diesem Ksatriya-König, der in der richtigen Weise in die Herrschaft eingesetzt wurde, der Gedanke des Mitgefühls und Erbarmens mit allen Wesen entstehen.“

„Er sollte alle Gefangenen begnadigen. Er sollte sich der zuvor beschriebenen Methoden für die Puja bedienen und den erhabenen Meister des Heilens, den Tathagata im Lapislazuli-Glanz, verehren.“ „Aufgrund dieser guten Wurzeln, die er mit seinem Verhalten pflanzt, und aufgrund des Einflusses der grundlegenden Gelübde dieses Tathagata wird in seinem Land Friede einkehren. Wind und Regen werden zur rechten Jahreszeit kommen, und alle Früchte des Feldes werden reifen. Alle Wesen seines Landes werden gesund, zufrieden und glücklich sein. Es wird in seinem Staat keine tyrannischen Yaksas geben, noch Geschöpfe mit geistigen Krankheiten oder Leiden. Es werden keine negativen Vorzeichen auftreten, und der Ksatriya-Herrscher wird ein langes Leben haben, ein gutes Aussehen, und keine Krankheit wird seine Lebenskraft beeinträchtigen. Seine Herrschaft wird fruchtbar sein und dem Wohlstand der Bürger dienen.“

„Sind, Ananda, der Herrscher, die Königin, die geringer gestellten Gefährtinnen, der Thronfolger, die anderen Prinzen, die großen Minister, die Mitglieder des Hofstaates, die Provinzbeamten oder die Masse des Volkes vom Leid einer Krankheit oder eines anderen Unglücks heimgesucht, so sollten sie ebenfalls die fünffarbigen Banner errichten, Lampen entzünden und dafür Sorge tragen, dass sie ununterbrochen brennen. Sie sollten einer Vielzahl von Lebewesen die Freiheit schenken, Blumen verschiedenster Färbung verstreuen und zahlreiches, ausgewähltes Räucherwerk verbrennen. Dadurch werden sie Erlösung von allen Krankheiten erlangen und von allen Schwierigkeiten befreit sein.“

An diesem Punkt fragte Ananda den Bodhisattva „Erlösende Rettung“: „Mein guter Sohn, wie kann man das Leben eines Geschöpfes verlängern, dessen Lebensspanne bereits abgelaufen ist?“

Darauf antwortete der Bodhisattva „Erlösende Rettung“: „Hast du, 0 Tugendhafter, den Tathagata nicht über die neun Arten des vorzeitigen Todes sprechen hören? Sie sind der Grund, dass ich dich ermutige, die lebensverlängernden Banner und Lampen herzustellen und die Vielzahl der nutzbringenden Tugenden zu pflegen. Widmet man sich dem, was nutzbringend ist, so erlebt man das volle Ausmaß seiner Lebensspanne und erfährt weder Kummer noch Leid.“

Ananda fragte: „Welches sind die neun Arten des vorzeitigen Todes“

Darauf antwortete der Bodhisattva „Erlösende Rettung“: „Es mag Geschöpfe geben, die sich eine Krankheit zugezogen haben, welche sich – war sie auch ursprünglich geringfügig – verschlimmert, da sie von einem Arzt und dem entsprechenden Heilmittel unbehandelt bleibt. Auch mag es geschehen, dass ein solcher Mensch auf einen Arzt trifft, der ihm falsche Arznei verordnet. Obwohl ein solcher Mensch an sich nicht sterben sollte, wird ihm auf diese Weise ein vorzeitiger Tod zuteil. Des weiteren mag ein Mensch auf materialistische, dämonische Irrgläubige vertrauen, auf Meister der schwarzen Magie. Die unzutreffenden Erklärungen über Unglücksfälle und Segnungen, die diese ihm vermitteln, werden ihn zu schreckenerregenden Handlungen veranlassen. Da ein solcher (irregeleiteter) Mensch nicht durch Befragen seines Herzens zutreffend unterscheiden kann, richtet er auf seiner Suche nach Glück Fragen an die Orakel und tötet zur Besänftigung von Geistern alle Arten von Lebewesen. Um sein Leben zu verlängern, ruft er die Geister der Gewässer an und erfleht ihren Segen und ist doch am Ende unfähig, dies zu erlangen. Unwissend und verwirrt glaubt er an falsche und verkehrte Sichtweisen. Dies hat zur Folge, dass ein solcher Mensch einem vorzeitigen Tod begegnet und in eine Hölle fällt, aus der er für unbestimmte Zeit nicht erlöst wird. Diese nennt man die erste Art des vorzeitigen Todes..

Die zweite Art des vorzeitigen Todes ist die Hinrichtung nach den Gesetzen des Herrschers. Die dritte kann einen Menschen treffen, der Jagdpartien und andere Vergnügungen unternimmt und sich, ohne Grenzen zu kennen, den Ausschweifungen der Völlerei und Trunkenheit hingibt. Ein nichtmenschliches Wesen bemächtigt sich der Lebenskraft eines solchen Menschen und ruft so einen vorzeitigen Tod hervor. Die vierte Art des vorzeitigen Todes ist der durch Verbrennen, die fünfte der durch Ertrinken.

Andere Menschen werden von wilden Tieren zerrissen; dies ist die sechste Art des vorzeitigen Todes. Die siebte der Sturz von einem Felsengrat. Die achte wird durch den Genuss giftiger Pflanzen hervorgerufen, durch hasserfüllten Zauber und magische Beschwörungen, die Tote, Dämonen oder andere negative Kräfte wecken.

Die neunte wird durch Hunger und Durst verursacht, durch Mangel an Nahrung und Getränk.

Dies ist die zusammenfassende Erklärung der neun Arten des vorzeitigen Todes, wie sie der Tathagata gegeben hat. Neben diesen gibt es noch unzählige andere

Arten eines vorzeitigen Todes, die man im Einzelnen nur schwer darlegen kann.

„Des Weiteren, Ananda, wacht der König Yama über die Aufnahme der Namen in das Verzeichnis aller Menschen der Welt. Hat ein Wesen es an der Sorge fehlen lassen, die ein Kind seinen Eltern schuldet, hat es eine der fünf ernsten Verfehlungen begangen, hat es die Zuflucht zu den Drei Kostbarkeiten gebrochen oder diese verleumdet, hat es gegen die Gesetze des Herrschers und seiner Untertanen verstoßen oder den Glauben an die Vorschriften herabgesetzt, dann wird Yama, der König des Gesetzes, die Schwere seiner Vergehen untersuchen und dieses Wesen bestrafen, wie es dieser entspricht. Deshalb ermuntere ich nun alle Wesen, Lampen zu entzünden, Banner zu errichten und dasjenige zu pflegen, was nutzbringend ist. Dieses Verhalten wird den Wesen dazu verhelfen, über Leid und Verzweiflung hinauszugehen und zu verhindern, dass sie allen Arten von Schwierigkeiten begegnen.“

Zu dieser Zeit befanden sich inmitten der Versammlung zwölf große Generäle der Yaksas. Sie hießen: Kumbhira, Vajra, Mihira, Andira, Anila, Sandlla, Indra, Pajra, Makura, Kinnara, Catura und Vikarala.

Jeder dieser zwölf Generäle der Yaksas hatte 7.000 Yaksas in seinem Gefolge. Sie erhoben gemeinsam ihre Stimme und sprachen zum Buddha:

„0 Herr, wir haben den ehrfurchtgebietenden Einfluss des Buddha empfangen, daher ist uns nun die Gnade zuteil geworden, den Namen des Meisters im Lapislazuli-Glanz, zu vernehmen. Niemals wieder müssen wir fürchten, in einen der kummervollen Wege des Daseins zu fallen. Wir haben nun alle den gleichen Gedanken: Wir werden unsere endgültige Zuflucht nehmen zu Buddha, zu den Lehren und zur Gemeinschaft. Unser Streben gilt der Verpflichtung, in rechter Weise alles zu tun, was dem Wohlergehen, der Bereicherung, dem Frieden und dem Glück aller Wesen dient, wo sie auch weilen, sei es in einem Dorf, in einer Stadt, in der Hauptstadt oder in der Zurückgezogenheit eines Waldes. Denjenigen, die dieses Sutra verbreiten, die den Namen des Meisters des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli- Glanz, annehmen und bewahren, die diesen Buddha anbeten und verehren, werden wir zur Befreiung von allem Leid und allen Schwierigkeiten verhelfen. Alle ihre Wünsche werden in Erfüllung gehen. Diejenigen, die

Erlösung suchen vom Kummer der Krankheit, sollten ebenfalls dieses Sutra lesen und rezitieren. In ein fünffarbiges Band sollten sie unsere Namen knüpfen und die Knoten erst lösen, wenn ihre Wünsche sich erfüllt haben.“

Da pries der Herr die großen Generäle der Yaksas und sprach: „Ausgezeichnet, ausgezeichnet, ihr großen Generäle der Yaksas! Ist es euer Wunsch, die mitleidsvollen Segnungen des erhabenen Meisters des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli-Glanz, zu erwidern, so solltet ihr fortwährend, wie ihr es beschrieben habt, allen Wesen dienen, ihnen zu Segen und Nutzen, Frieden und Glück verhelfen.“ Daraufhin fragte Ananda den Buddha: „0 Herr, welchen Namen soll diese Lehre tragen und wie sollen wir sie bewahren?“

Der Buddha sprach zu Ananda: „Diese Lehre heißt ‘Die Früchte der grundlegenden Gelübde des Meister des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli-Glanz‘; sie trägt auch den Namen ‘Heilige Formel der Gelübde der zwölf Generäle der Yaksas, mit denen sie sich verpflichten, alle Wesen zu bereichern‘ oder auch ‘Beseitiger aller karmischen Schleier‘. So solltet ihr sie bewahren.“

Als der Buddha seine Rede beendet hatte, freuten sich alle Mitglieder der großen Versammlung, die seine Belehrungen vernommen hatten all die Bodhisattva-Mahasattvas, die großen Sravakas, der König des Landes, seine großen Minister, die Brahmanen, gelehrten Laien, die Devas, Nagas, Yaksas, Gandharvas, Asuras, Garudas, Kimnaras und all die anderen menschlichen und nichtmenschlichen Geschöpfe. Vertrauensvoll nahmen sie die Lehren des Sutra über die grundlegenden Gelübde des Meisters des Heilens, dem Tathagata im Lapislazuli-Glanz, an, beherzigten sie und machten sie zum Gegenstand ihrer Übungen.

Dreifache Zuflucht

Ich nehme Zuflucht zum Buddha und gelobe, allen Lebewesen zu helfen, den großen Pfad zu ergründen und zu verstehen, damit sie die unübertreffliche Geisteshaltung erzeugen können.

Ich nehme Zuflucht zum Dharma und gelobe, allen Lebewesen zu helfen, tief in den Sutra-Schatz einzudringen, damit ihre Weisheit so unermesslich wie der Ozean sein wird.

Ich nehme Zuflucht zum Sangha und gelobe, allen Lebewesen zu helfen, sich zu einer großen Versammlung zusammenzuschließen, damit sie keinerlei Hindernisse auf dem Weg zur Buddhaschaft erfahren.

Widmung

Mögen jetzt alle diese Verdienste auf sämtliche fühlenden Wesen in allen Richtungen übertragen werden. Mögen wir Schüler und die anderen Wesen alle zusammen die Buddhaschaft erlangen.

Medizin Buddha Sutra
Sutra über Medizin Buddha
Lapis Lazuli Radiance Tathagata :
Seine Einstigen Gelübde, seine Verdienste und seine Tugendhaftigkeit

(Übersetzt aus Sanskrit ins Chinesisch vom T’ang Dynastie Meister Hsuan-tsang)
[Übersetzt ins Englische durch Minh Thanh & P.D. Leigh (2001)]

So habe ich es vernommen: einstmals reiste Buddha Sakyamuni, Weltgeehrter, durch verschiedene Länder, und lehrte und konvertierte die Menschen. Als er Vaisali (das heutiges Baasrah) erreichte, hielt er inne und rastete unter dem Baum der Musik. Er wurde begleitet von 8.000 führenden Mönchen. Eine unvorstellbar große Zusammenkunft von Ministern, Priestern, männlichen und weiblichen Laien, den acht Typen von Gottheiten und auch andere menschliche und nicht menschliche Wesen versammelten sich ehrfürchtig um den Buddha, als er den Dharma verkündigte.

Zu dieser Zeit empfing der Bodhisattva Manjusri, der Prinz des Dharma, die unbändige spirituelle

Kraft des Buddha. Sich vom Sitze erhebend, seine Robe von der rechten Schulter streifend, kniete er auf sein rechtes Knie vor dem Buddha nieder. Er verbeugte sich tief und mit seinen Händen zum Beten gefaltet, sprach er respektvoll zum Buddha: „Weltgeehrter, darf ich Dich höflich um die Erklärung der verschiedenen Namen und Titel, sowie der großen einstigen Gelübde und der unübertrefflichen Tugenden des Buddhas bitten, so dass jene die Dir zuhören sofort von den karmischen Behinderungen befreit werden, während in der Zukunft, dem Dharma wirkenden Zeitalters, die fühlenden Wesen ebenso große Freude und Nutzen ableiten werden.“

Der Buddha lobte den Bodhisattva Manjusri und sagte: „Ausgezeichnet! Ausgezeichnet, Manjusri! Aus großem Mitgefühl heraus hast du mich dazu bewegt die Namen und Titel, die Verdienste und Tugenden und die einstigen Gelübde der Buddhas zu erklären, um jene zu befreien, die an karmischer Behinderung festklammern und um Nutzen, Friede und Freude allen fühlenden Wesen im Dharma wirkenden Zeitalter zu bringen. Nun höre aufmerksam und überdenke sehr sorgsam das was ich fortan zu sagen habe:“

Der Bodhisattva Manjusri erwiderte: „Weltgeehrter, so soll es sein. Wir werden voller Freude allem was Du uns lehrst zuhören.“

Der Buddha sagte dann zum Bodhisattva Manjusri: „Im Osten dieser Welt, vorbei an unzähligen Buddha-Ländern – viel zahlreicher als die Sandkörner in zehn Ganges-Flüssen – da existiert eine Welt, welche Reines Lapis Lazuli genannt wird. Der Buddha dieser Welt wird Medizin Buddha „Lapis Lazuli Radiance Thathagata“, Heiliger (Arhat), der Vollkommen Erleuchtete, Vollkommen in Geist und in Tat, Lang Vergangen, Kenner der Welt, Unübertroffenes Wesen, Zähmer der Leidenschaft, Lehrer von Göttern und Menschen, Buddha, Weltgeehrter, genannt.

„Manjusri, als der Geehrte der Welt, der Medizin Buddha den Pfad des Bodhisattvas beschritt, hat er feierlich folgende Zwölf Grossen Gelübde ausgesprochen, um allen fühlenden Wesen zu geben, was sie sich wünschen.“

Erstes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, von meinen Körper glänzende Strahlen hervorleuchten und unzählbar-grenzenlose Königreiche erhellen. Dieser Körper wird mit den Zweiunddreißig Merkmalen der Großmut und den Achtzig glückverheißenden Charakteren geschmückt sein. Des weiteren, werde ich alle fühlenden Wesen dazu befähigen, wie ich zu werden.

Zweites Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, mein Körper von innen und von außen, weit und fern die fleckenlose Reinheit des Lapis Lazuli ausstrahlt. Dieser Körper wird von unübertrefflichen Tugenden geschmückt sein und friedlich in mitten eines Netzeswerkes aus Licht, welches noch kräftiger strahlt als die Sonne und der Mond, verweilen. Das Licht wird die Geister aller Wesen erleuchten, die in der Dunkelheit verharren, und sie gemäss ihren

Wünschen in ihrem Bestreben nach Erfüllung befähigen.

Drittes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich mit unendlicher Weisheit und geschickten Mitteln alle fühlenden Wesen mit einer nicht endenden Menge an Gütern versehe, um ihre materiellen Wünsche zu erfüllen. Sie werden nie mehr zu wenig haben.

Viertes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich alle Wesen, die den ketzerischen Weg eingeschlagen haben, zurück auf den Pfad der Erleuchtung führe. Ähnlich werde ich jenen, die den Pfad des Sravaka-und Pratyeka-Buddha folgen auf den Mahayana Pfad zurückholen.

Fünftes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich allen so unzählbar fühlenden Wesen helfe, die nach meinem Dharma den Pfad der Sittenregeln (Vorschriften) pflegen, und den Einklang mit den drei Kostbarkeiten perfektionieren. Sogar jene die sich der Verunglimpfung oder Missachtung der Vorschriften schuldig machen, werden, wenn sie meinen Namen vernehmen, ihre Reinheit wiedergewinnen, und somit vermeiden, den Bösen Pfad hinunterzusteigen.

Sechstes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, alle fühlenden Wesen mit fehlerhaften Körpern – deren Sinne zurückgeblieben, die hässlich, dumm, blind, taub, stumm, verkrüppelt, bucklig, leprakrank, geisteskrank oder unter verschiedenen anderen Krankheiten leiden – wohlgeformte Körper mit allen gesunden Sinnen und mit Intelligenz versehe. Sie werden frei von Krankheit und Leiden sein.

Siebtes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, fühlenden Wesen, die von verschiedenen Krankheiten geplagt sind, niemandem der ihnen hilft, niemandem an den sie sich wenden können, kein Arzt, keine Medizin, keine Familie, kein zuhause – die mittellos und armselig sind helfe, sie von ihren Krankheiten zu erleichtern, sobald mein Name durch ihre Ohren dringt. Mit friedvollem und zufriedenen Körpern werden sie sich reich an Besitz und Familie erfreuen und eventuell Unvergleichliche, Vollkommene Erleuchtung realisieren.

Achtes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, solchen Frauen, die von den „einhundert Leiden, die Frauen befallen“ extrem angeekelt sind und sich wünschen ihre weibliche Form ablegen zu können, zu helfen, als Mann wiedergeboren zu werden, sobald sie meinen Namen vernehmen. Sie werden mit ehrenhaften Merkmalen ausgestattet sein und eventuell Unvergleichliche, Vollkommene Erleuchtung realisieren.

Neuntes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich allen fühlenden Wesen helfe, aus dem Netz der Dämonen zu flüchten und sich selbst von den Fesseln des ketzerischen Pfad zu befreien.

„Sollten sie im Dickicht der falschen Anschauungen gefangen sein, werde ich sie schrittweise einbeziehen in die Übungen eines Bodhisattvas und sie zur richtigen Anschauung führen.

Zehntes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich jenen fühlenden Wesen helfe, die gefesselt, geschlagen, im Gefängnis, zum Tode verurteilt oder auf andere Art den zahlreichen Leiden und Erniedrigungen durch das königliche Gesetz unterworfen sind – und am Körper und im Geist durch diese Unterdrückung leiden. Sie brauchen nur meinen Namen zu vernehmen um von diesen

Schmerzen, dank der ehrfurchgebietenden Kraft meiner Verdienste und Tugenden, befreit zu werden.

Elftes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich jenen fühlenden Wesen helfe, die von Hunger und Durst gequält – in ihrem Versuch zu überleben zu bösem Karma getrieben sind – sollten sie durch vernehmen meines Namens und einzig diesen rezitierend und erfolgreich daran festhalten. Ich werde sie zuerst mit erlesener Mahlzeit und Getränken zufrieden stellen. Schlussendlich geschieht es durch den Duft des Dharma, dass ich sie in den Königreichen von Friede und Glückseligkeit etabliere.

Zwölftes Grosses Gelübde

„Ich gelobe, dass in einem zukünftigen Leben, wenn ich Perfekte, Vollkommene Erleuchtung erreiche, ich jenen fühlenden Wesen helfe ihre Wünsche zu erfüllen, die völlig mittellos, keine vor Mücken und Fliegen, Hitze und Kälte schützende Kleidung besitzen – und Tag und Nacht leiden – sollten sie durch vernehmen meines Namens und einzig diesen rezitierend und daran festhalten. Sie werden unmittelbar alle Arten von hervorragender Kleidung, kostbaren Schmuck, Blumengebinde und Weihrauch Puder empfangen. Sie werden sich zur Zufriedenheit ihrer Herzen an Musik und Unterhaltung erfreuen.

„Majusri, die zwölf edlen Gelübde sprach der Geehrte der Welt, der Medizin Buddha Lapis Lazuli Radiance Tathagata, Heiliger und Vollkommen Erleuchteter, als er den Pfad des Bodhisattvas kultivierte.

„Manjusri, bezogen auf die vom Medizin Buddha, während er den Pfad des Bodhisattva beschritt, gegebenen Grossen Gelübde, – ebenso wie die Verdienste, Tugenden und Lobpreisungen über das Buddha-Land – ist es mir unmöglich sie alle zu beschreiben, nicht einmal wenn ich für eine Ewigkeit darüber sprechen würde. Jedoch ist dieses Buddha-Land absolut rein. Du wirst dort keine Versuchung, keine Bösen Pfade, nicht einmal Schreie und Leiden finden.

„In diesem Land besteht der Boden aus Lapis Lazuli, die Grenzen sind mit goldenen Seilen markiert, die Städte, Türme, Paläste und Pavillons, ebenso wie die Balkone, Fenster und Verzierungen sind alle aus den Sieben Schätzen gearbeitet. Die Verdienste, Tugenden und Lobpreisungen in diesem Bereich sind identisch denen von Amitabha Buddha’s Reinem Land im Westen.

In diesem Land wohnen zwei bedeutende Bodhisattvas, der Bodhisattva der Allumfassenden Sonnestrahlen, und der Bodhisattva der Allumfassenden Mondstrahlen. Sie sind die Führer unter den unzähligen Bodhisattvas. Jeder zu seiner Zeit wird als Nachfolger des Medizin Buddha und als fähige Beschützer Seines Wahren Dharma Schatzes, dienen.

„ Aus diesen Gründen, Manjusri, sollten alle andächtigen Männer und Frauen schwören, in dieses Land wiedergeboren zu werden.

Anschließend sprach Buddha Sakyamuni zum Bodhisattva Manjusri:

„Es gibt fühlende Wesen, die können nicht von Recht oder Unrecht unterscheiden. Sie sind gierig und gemein, praktizieren nicht die Nächstenliebe und verstehen nicht die Belohnungen aus gegebener Großherzigkeit. Sie sind unwissend und unintelligent. Die Grundlagen des Vertrauen missend, sammeln sie Reichtümer an, welche sie emsig horten. Wann immer sie jemandem über den Weg laufen der nach Nächstenliebe sucht, werden sie verärgert; und wenn sie zum spenden gezwungen werden, fühlen sie soviel Schmerzen und Bedauern, als müssten sie ein Stück des eigenen Fleisches teilen.

„Des weiteren gibt es noch unzählige fühlende Wesen die geizig und habgierig sind. Sie verbringen Zeit um Wohlstand anzuhäufen, und denken nicht daran ihn auszugeben, nicht einmal für sich selbst, alleine gelassen von Eltern, der Frau und den Kindern, von Dienern und Bettlern. Nach ihrem Tod werden solch kleinliche Personen in die Tiefen der Hungergeister oder Tiere hinabsteigen.

„Jedoch, selbst wenn sie solch ein Schicksal erleiden, werden sie, wenn sie in einer früheren Existenz im Bereich der Menschen den Namen Medizin Buddha vernommen haben, und nun sich wieder an diesen Namen erinnern und ihn rezitieren, wenn auch nur kurz, so werden sie auf der Stelle vom Bösen Pfad verschwinden und noch einmal unter den Menschen wiedergeboren. Jedoch werden sie sich an ihren Aufenthalt auf dem Bösen Pfad erinnern und sich vor den vergangenen Leiden fürchtend. Sie werden aufhören sich in weltlichen Vergnügen zu tollen. Sie werden selbst gerne Nächstenliebe praktizieren, andere die gleiches tun loben und nicht mehr kleinlich sein.

„Schließlich werden sie sogar fähig sein Kopf, Augen, Glieder, Blut und Fleisch oder andere Teile ihrer Körper an solche, die sie brauchen zu spenden, nicht mal nur ihre materiellen Besitztümer zu erwähnen.

„Des weiteren Manjusri, gibt es fühlende Wesen, welche die Lehren des Tathagata akzeptierten aber gegen die Sittlichkeitsregeln (Moralregeln) verstoßen haben. Oder sie haben zwar nicht gegen die Sittlichkeitsregeln verstoßen, aber die Regulierungen gebrochen. Oder anders, sie haben weder die Sittlichkeitsregeln noch die Regulierungen gebrochen, aber die Richtigen Ansichten verunglimpft; oder sie haben nicht die Richtigen Ansichten verunglimpft aber die umfassenden Studien des Dharma aufgegeben, um so nicht mehr die tiefgreifenden Bedeutungen der von Buddha gelehrten Sutra erklären zu können. Oder anders, obwohl sie gelernt werden können entwickeln sie eine wachsende Arroganz. Obwohl Einbildung den Verstand vernebelt, glauben sie, dass sie Recht haben und andere nicht. Deshalb missbilligen sie den Richtigen Dharma – und verbrüdern sich selbst mit Dämonen.

„Solche verblendeten Personen folgen nicht nur ihren eigenen falschen Ansichten, sie leiten auch andere unzähligen fühlenden Wesen in die große Fallgrube. Diese fühlenden Wesen sind daran gebunden, endlos auf dem Pfad der Hölle der Tiere oder den Hungergeistern zu wandeln.

„Dennoch, wenn es ihnen gelingt den Namen Buddhas zu vernehmen, werden sie ihr böses Benehmen aufgeben und so den Abstieg auf den Bösen Pfad vermeiden.

„Selbst jene, welche die böse Praxis oder das verbreiten unheilsamer Lehren nicht aufgeben und so auf den Bösen Pfaden hinunterschreiten, können dennoch von der unglaublichen Kraft der einstigen

Gelübde des Medizin Buddha profitieren. Wenn sie durch diese Kraft seinen Namen auch nur kurz hören könnten, wird ihr Leben auf dem Bösen Pfad enden und sie werden im Menschen Bereich wiedergeboren. Sie werden die Richtigen Ansichten bewahren und fleißig praktizieren, um ihre Gedanken zu zähmen. Sie werden dann dazu fähig sein in die Hauslosigkeit zu gehen, um Mönche oder Nonnen zu werden. Sie werden die Studien des Dharma und der Tathagatas aufrecherhalten, alle Einbildungen verwerfen und die Verunglimpfung des Wahren Dharma aufgeben. Sie werden keine Dämonen mehr als Begleiter haben; jedoch allmählich die Übung zum Bodhisattva entwickeln und schnell perfektionieren.

„Des weiteren, Manjusri, gibt es fühlende Wesen welche habgierig, neidisch, eifersüchtig und gewohnt sind, sich selbst zu loben und andere herabzusetzen. Sie sind dazu verdammt, auf die drei Bösen Pfade hinabzusteigen und für unzählige tausend von Jahren starken Kummer erleiden. Sobald dieses starke Leid ein Ende hat, werden sie in der menschlichen Welt als Ochsen, Pferde, Affen oder Kamele wiedergeboren. Oft geschlagen und misshandelt, werden sie Hunger und Durst erleiden und lange Wege unter schwerer Last hinter sich bringen.

Sollten sie darin erfolgreich sein als menschliche Wesen zurückzukommen, werden sie ständig anderen dienen, ständig Befehle empfangen und nie frei sein.

„Jedoch, wenn einer von ihnen in einer früheren Wiedergeburt als menschliches Wesen, jemals den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha vernommen haben sollte, und als Resultat dieses guten Grundes, sich nun an ihn erinnert und aufrichtig in ihm Zuflucht nimmt, wird er, Dank Buddhas‘ spirituellen Kräften, allem Leiden entkommen. Seine Sinne werden geschärft, klug und gebildet, stetig auf der Suche nach der erhabenen Lehre sein und er wird guten spirituellen Freunden begegnen. Er wird für immer dem Netz von Mara (Herr der Begierden) entkommen, die Schale der Verblendung zerbrechen, den Fluss der Leiden austrocknen und so allen Sorgen und Leiden der Geburt, des Alterns, der Krankheit und dem Tod entkommen.

„Des weiteren, Majusri, gibt es fühlende Wesen, die sich am Streit ergötzen, abtrünnig werden und sich an gerichtlichen Auseinandersetzungen beteiligen. Ständig winden sie sich während andere leiden und erzeugen zunehmend durch Körper,

Sprache und Gedanken, alle Arten von bösem Karma.

„Sie verschwören sich ohne Gnade gegeneinander, während sie die Geister der Berge, Wälder, Bäume und Gräber einbeziehen.

„Sie töten fühlende Wesen, und benutzen ihr Fleisch und Blut um sich mit Yaksa und Raksasa Dämonen zu versöhnen.

„Sie vermögen ebenso von denen die gegen sie sind und über die sie Hass empfinden, die Namen niederzuschreiben und Abbildungen anzufertigen, um sie mit bösen Mantras zu verfluchen, sie mit Zaubertränken, Hexenkraft und von den Toten auferstandenen Dämonen zu verletzen oder zu töten.

„Jedoch, wenn die Opfer im Vernehmen des Namens vom Medizin Buddha erfolgreich sind, wird keine dieser bösen Praktiken sie verletzen können. Des weiteren, wird jeder Betroffene Mitleid empfinden und sich bemühen, um anderen zu nutzen und ihnen Friede und Freude bringen.

„Sie werden ihre verletzenden Gedanken und ihre ärgerlichen und gehässigen Absichten verwerfen und alle Parteien werden mit dem was sie haben zufrieden sein.

„Sie werden mit dem Angriff auf andere aufhören und stattdessen darum bemüht sein, anderen zu nutzen.

„Des weiteren, Manjusri, innerhalb der Vierfaltigkeit von Mönchen, Nonnen, männlichen und weiblichen Laienanhängern, und ebenso inmitten anderer guter Männern und Frauen des lauteren Vertrauens, gibt es solche, die dazu fähig sind, sich für ein ganzes Jahr an die Acht Sittenregeln zu halten oder auch für drei Monate eines Jahres den guten Gründen zur Wiedergeburt im Westlichen Reinen Land von Amitabha Buddha, dem Buddha des Ewigen Lebens zu widmen, um so den Wahren Dharma zu hören.

Sollte ihre Wiedergeburt im Reinen Land noch unsicher sein, sie jedoch den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha vernehmen, dann, werden zum Zeitpunkt ihres Todes, die acht bedeutenden Bodhisattvas nämlich,

Manjusri, Avalokitesvara,
Mahastamaprapta, Aksayamati,
Ratnacandana, Bhaishajya-raja,
Bhaishajya-samudgata und Maitreya,

den Raum durchqueren und hinuntersteigen, um ihnen den Weg zu zeigen. Aufgrund dessen werden sie spontan in der Lotus Blume der vielen Farben wiedergeboren.

„Des weiteren, gibt es jene, die Dank dessen [dass sie den Namen des Medizin Buddha gehört haben] in den himmlischen Königreichen geboren werden. Obwohl sie in den himmlischen Königreichen geboren werden, sind ihre guten Wurzeln noch nicht verbraucht, und so werden sie nicht mehr auf den bösen Pfaden wiedergeboren. Wenn ihre Lebenszeit in den himmlischen Reichen endet, mögen sie auf die menschliche Welt als Rad-drehende Könige zurückkehren und über die [Berg Sumeru umgebenden] vier Kontinente regieren. Mit überwältigender Tugend und Gelassenheit werden sie unzählige Hunderte und Tausende von fühlenden Wesen auf den Pfad der 10 Tugenden führen.

„Andererseits, mögen solche Personen als Kasatriyas (die regierende militärische Klasse) oder als Brahmins oder Laien großer Familien mit reichlichem Vermögen und überfließenden Getreide-und Warenhäusern, geboren werden. Sie werden mit edlen Merkmalen,zahlreichen Familienmitgliedern und Gefolgsmännern, sowie Intelligenz, Weisheit, Mut, Energie und dem eindrucksvollen Benehmen eines großen Helden, dotiert sein. Gleicher maßen, wenn irgendeine Frau den Namen des Medizin Buddha hört und daran festhält, wird sie nie wieder in weiblicher Form wiedergeboren.

„Manjusri, nach dem der Medizin Buddha die höchste Erleuchtung erlangte, erkannte er mit Hilfe der Tugend seiner einstigen Gelübde, dass fühlende Wesen verschiedene Krankheiten, wie Auszehrung, körperliche Behinderungen, Fieber, Ruhr, Gelbsucht, usw. aushalten müssen. Einige waren die Ziele Schwarzer Magie oder verschiedener Gifte. Zu dieser Zeit, auf der Suche all dieses Elend zu beenden und die Wünsche der fühlenden Wesen zu erfüllen, trat er in den Zustand der Versenkung (samadhi) ein, welches „Beenden aller Leiden und Plagen der fühlenden Wesen“ genannt wird.

„Sobald er in samadhi eintrat und das große Dharani aussprach, erstrahlte ein glänzendes Licht aus seiner „urna“:

Namo bhagavate
Bhaishajyaguru-
vaidurya Prabha-rajaya
Tathagataya
Arthate Samyak-
sambuddhaya
Tadyatha
Om Bhaishajye Bhaishajye
Bhaishajya-samudgate Svaha.

„Nachdem der Medizin Buddha, in seinem Erstrahlen, das Dharani aussprach, rumorte und erbebte der gesamte Kosmos. Leuchtende Strahlen schienen hervor, das allen fühlenden Lebewesen ermöglichte Krankheit und Leid zu entkommen und Frieden und Glückseligkeit zu genießen.

„Manjusri, wenn du einem Mann (oder einer Frau) der an einer Krankheit leidet begegnest, dann reinige ihn, bade ihn und benetzte seinen Mund beständig. Du solltest in seinem Namen das Dharani 108 mal aufrichtig über seinem Essen, seiner Medizin oder seinem Wasser, welches von Insekten gereinigt wurde, rezitieren.

Sobald er seine Speise oder sein Getränk zu sich genommen hat wird seine Krankheit und sein Leiden verschwinden.

„Wenn der Patient einen einzigen Wunsch hat und aufrichtig diese Lehrformel (Dharani) rezitiert, so wird sein Wunsch erfüllt werden. Er wird frei von Krankheiten sein, sich eines langen Lebens erfreuen und an seinem Tode wird er in den Reichen des Medizin Buddha wieder geboren werden. Er wird dann jenseits von Rückfall sein und eventuell Höchste Erleuchtung erfahren.

„Deshalb Manjusri, jeder Mann oder jede Frau die aufrichtig verehrt und respektvoll dem Medizin Buddha Opfer darreicht, sollte ständig diese Lehrformel (Dharani) rezitieren und niemals aus dem Gedächtnis verlieren.

„Des weiteren Manjusri, wenn Männer und Frauen mit lauterem Vertrauen von den verschiedenen Namen des Medizin Buddha Lapus Lazuli Radiance Tahthagata, Arhat, der Vollkommen Erleuchtete hören, sollten sie diesen Namen rezitieren und nie wieder vergessen.

„Jeden Morgen, zum Morgengrauen, nachdem sie sich gewaschen und ihre Zähne gereinigt haben, sollten sie Opfer von wohlriechenden Blumen, Räucherstäbchen, Parfüm oder verschiedene Arten von Musik vor dem Abbild des Buddha darreichen. Des weiteren sollten sie dieses Sutra kopieren oder andere veranlassen es zu kopieren und ebenso es aufrichtig rezitieren und Erklärungen zu seiner Bedeutung anhören.

„Sie sollten den Dharma Lehrern die dieses Sutra lehren, alles nicht lebensnotwendige spenden, und darauf achten, dass ihnen nichts fehlt.

„Auf diesem Weg werden andächtige Männer und Frauen unter dem Schutz der Buddhas stehen. All ihre Wünsche werden erfüllt werden und sie werden möglicherweise die Höchste Erleuchtung erfahren.“

Alsdann sprach der Bodhisattva Manjusri hochachtungsvoll zu Buddha: „O, Weltgeehrter, ich gelobe, dass ich im Zeitalter der Dharma Manifestation sehr geschickte Mittel benutzen werde, um Männern und Frauen zu helfen, die mit lauterem Vertrauen den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha vernehmen. Sogar in ihrem Schlaf werde ich ihr Bewusstsein mit dem Namen dieses Buddhas erwecken.

„Oh, Weltgeehrter, wenn fromme Personen diese Sutra lesen, rezitieren, schützen, oder darüber berichten sollten, oder die Bedeutung anderen erklären, oder es kopieren oder es von anderen kopieren lassen, oder, wenn sie ihm gegenüber die höchste Verehrung entgegen bringen, es schmücken mit duftenden Blumen, Parfüm, Räucherstäbchen und Räucherpulver, Kränzen, Geschmeide, Fahnen, Überdachen, Tanzen und Musizieren und es schützen mit kostbaren, mehrfarbiger Kleidern – und wenn sie eine saubere Stätte bereiten, einen hohen Altar errichten und das Sutra darauf legen – so werden die

Bedeutenden Vier Himmlischen Könige, ihr Gefolge sowie unzählige Hunderttausende anderer Geistliche daraufhin zu diesem Platz kommen, Opfer darbieten und das Sutra bewachen.

„Weltgeehrter, wo immer sich dieser Schatz des Sutra verbreitet hat und wo es Menschen gibt, die fähig sind ihn zu bewahren, solltest du wissen dass dank der einstigen Gelübde des Medizin Buddha, seiner Tugenden und der Kraft seines Namens dieser Platz frei von vorzeitigem Tod sein wird. Auf diesem Platz wird es keine bösen Dämonen oder Geister geben die, die Lebenskraft der Menschen schwächen.

„Selbst wenn es nicht so wäre, würden diese frommen Männer und Frauen sich erholen, und sich an guter Gesundheit und einem friedlichen Geist erfreuen.“

Dann sprach der Buddha zu Manjusri:

„So ist es, so ist es, Manjusri. Es ist genau so wie du es sagst. Wenn Männer und Frauen mit lauterem Vertrauen, es wünschen, dem Medizin Buddha Opfer darzubringen, so sollen sie zuerst ein Abbild des Buddha erstellen und es dann auf einen lauteren, gereinigten Altar stellen.

„Sie sollen verschiedene Arten von Blumen verstreuen, alle Varianten von Räucherstäbchen anzünden und den Platz mit Flaggen und Wimpel schmücken. Sieben Tage und Nächte sollen sie sich an die Acht Vorschriften halten, nur reine Speisen konsumieren, sich baden und parfümieren, reine und frische Kleidung anziehen und ihren Geist unbefleckt und frei von Ärger und Bosheit halten. Sie sollen Gefühle von Güte, Mitgefühl, Freude und Gelassenheit gegenüber allen fühlenden Wesen entwickeln, während sie ihnen Nutzen, Friede und Glückseligkeit bringen. Sie sollen Musik spielen und Lobpreisungen des Medizin Buddha singen, während sie sein Abbild in rechter Uhrzeiger Richtung umwandern.

„Was immer sie sich wünschen wird dann erfüllt werden – ob es sich um langes Leben, Wohlstand oder irgend etwas anderes wie eine Gehobene Position oder die Geburt eines Sohnes oder einer Tochter handelt.

„Des weiteren, wenn fühlende Wesen plötzlich unter Alpträumen leiden oder Zeugen aller Arten von schlechten Ohmen werden – wie eine Ansammlung befremdlicher Vögel, oder Hunderte von ominösen Zeichen in ihren Häusern – so brauchen sie nur den Weltgeehrten Medizin Buddha mit allen verschiedenen Arten von wunderbaren Opfern verehren, und die Alpträume, bösen Ohmen und unheilvollen Zeichen werden verschwinden und nicht weiter fähig sein ihnen zu schaden.

„Wenn irgendwelche fühlende Wesen sich vor Wasser, Feuer, Messern, Gift, Höhenangst, oder boshaften Biestern – wie wilden Elefanten, Löwen, Tigern, Wölfen, Bären, giftigen Schlangen, Skorpionen, Hundertfüßern, Tausendfüsslern, infizierten Moskitos oder Stechmücken – fürchten, so brauchen sie sich nur aufrichtig an den Namen des Medizin Buddha erinnern und ihn rezitieren, während sie ihm ehrfürchtig Opfer darbieten, um so all diesem Terror zu entkommen. Wenn ein Land einer Invasion von Fremden, der Rebellion oder der Räuberei unterliegt, so brauchen die Einwohner nur aufrichtig an den Namen des Medizin Buddha erinnern und ihn rezitieren, während sie ihm huldigen, und all dieses Unheil wird in gleicher Weise verschwinden.

“Des weiteren, Manjusri, gibt es Männer und Frauen mit lauterem Vertrauen, welche ihr ganzes Leben lang nie irgend welchen Gottheiten verehrt haben, aber aufrichtig Zuflucht zum Buddha, dem Dharma und den Sangha nehmen und die Vorschriften halten – die fünf oder zehn Vorschriften für Laien, die 400 Vorschriften für Bodhisattvas, oder die 250 Vorschriften für Mönche oder die 500 Vorschriften für Nonnen. Jedoch, wenn einer von ihnen die sich auferlegten Vorschriften verletzt und fürchten auf den bösen Pfad zu fallen, sollen sie sich auf das Rezitieren des Namens des Medizin Buddha konzentrieren und ihm ehrfürchtig Opfer darbieten. Sie werden damit gewiss die Wiedergeburt auf den Drei Bösen Pfaden vermeiden.

„Wenn Frauen extreme Schmerzen durch die Geburt eines Kindes erleiden und sie mit größter Ernsthaftigkeit den Namen des Medizin Buddha rezitieren, loben, verehren und ihm Opfer darbieten, werden sie von ihren Leiden erlöst werden.
„Die Kinder, die sie geboren haben werden ohne Schäden, ansehnlich in Erscheinung sein und alle die sie sehen dazu bringen, sich zu erfreuen. Sie werden mit scharfen Sinnen und Intelligenz, zusammen mit einer ruhigen Neigung ausgestattet sein. Sie werden selten krank werden, noch werden böse Geister ihre Lebenskraft schwächen.“

Anschließend fragte der Geehrte der Welt Ananda: „Ich habe gerade die Verdienste und Tugenden

des Weltgeehrten Medizin Buddha gepriesen. Diese Verdienste und Tugenden sind die extrem tiefgründigen Übungen aller Buddhas, sie sind jedoch schwierig zu erklären. Hast du in sie Vertrauen oder nicht?“

Ananda antwortete höflich: „O, Hoch Tugendhafter, Weltgeehrter, ich habe keine Zweifel in die von den Tathagatas gepredigten Sutra. Warum? Weil das Karma von Körper, Sprache und Geist der Tathagatas vollkommen rein ist. O, Weltgeehrter, die Sonne und der Mond mögen fallen, Berg Sumeru, der majestätischste König der Berge möge erzittern, aber die Worte der Buddhas verändern sich nie. O, Weltgeehrter, einige fühlende

Wesen, deren Wurzeln des Vertrauens mangelhaft sind, mögen von der tiefgründigen Übung der Buddhas hören und denken, „wie können wir diese Verdienste, Tugenden und großen Vorteile erlangen, wenn wir alleine nur den Namen des Medizin Buddha rezitieren?“ Wegen diesem Mangel an Vertrauen, entwickeln sie sogar verunglimpfende Gedanken, und so büßen sie großen Nutzen ein und verbleiben in der langen dunklen Nacht [der Unwissenheit]. Sie steigen auf den Bösen Pfad hinunter der sich ohne Ende ums sie dreht.“

Dann sprach der Buddha zu Ananda:

„Wenn diese fühlenden Wesen den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha vernehmen und ihn aufrichtig rezitieren und an Ihm ohne zu zweifeln fest halten, dann wird es für sie unmöglich sein auf den Bösen Pfad zu sinken.

„O, Ananda! Sogar die Sravakas, Pratyeka Buddhas und Bodhisattvas, die nicht die Zehn Stationen erreicht haben, können diese Wahrheit nicht verstehen und nicht glauben. Nur die Bodhisattvas die eine Lebenszeit von der Buddhaschaft entfernt sind können es.

„O, Ananda,! Eine Wiedergeburt als Mensch ist nicht einfach zu erreichen; jedoch ist es sogar noch schwerer den Dreifachen Schatz zu respektieren und zu ehren und in ihn zu glauben. Den Namen des Weltgeehrten Medizin Buddha zu vernehmen ist noch weit schwieriger.

„O, Ananda, der Medizin Buddha hat zahllose Bodhisattva Übungen kultiviert, zahllose geschickte Mittel verinnerlicht und zahllose weit reichende Gelübde abgelegt. Wenn ich eine Ewigkeit oder mehr dazu bräuchte, sie nachzuzählen, würde die Ewigkeit eher vergehen, ehe ich ausreichend Zeit hätte, all diese wundervollen Übungen Gelübde und geschickten Mittel zu beschreiben.“

Zur selben Zeit, erhob sich aus der Zusammenkunft ein Bedeutender Bodhisattva mit dem Namen „Erlösung“ von seinem Sitz, richtete seine Robe, entblößte seine Rechte Schulter, kniete auf seinem Rechten Knie nieder, verbeugte sich und mit den Handflächen zusammengefaltet sprach er ehrfürchtig zu Buddha:

„Oh, Großer Tugendhafter, Weltgeehrter, in der Zeit, wenn sich das Dharma manifestiert, wird es fühlende Wesen geben, die zahlreiches Unheil erleiden; sie sind immer krank und ausgemergelt, unfähig zu essen und zu trinken; ihre Schlunde trocknen aus und ihre Lippen dörren aus, ihre Augen sehen überall Dunkelheit. Wenn die Zeichen des Todes erscheinen, sind sie umgeben von Eltern, Familie, Freunden und Angehörige, die weinen und lamentieren.

„So liegt dann ein Patient im Bett, und sieht die Boten von Yama ankommen, die sein Bewusstsein vor den König der Gerechtigkeit führen. Nun, alle fühlenden Wesen haben angeborene Sinne, die alles was sie tun aufzeichnen, beides, ihre Verfehlungen und ihre Verdienste. Diese Sinne präsentieren dann König Yama die gesamten Aufzeichnungen.

„Zur selben Zeit befragt der König die sterbende Person und ordnet tabellarisch das Gute und das Schlechte Karma, bevor er über sein Schicksal eine Entscheidung fällt.

„Wenn zu diesem Zeitpunkt, die Verwandten und Angehörigen des Patienten dazu fähig sind, in seinem Namen Zuflucht zum Medizin Buddha zu nehmen und Mönche und Nonnen dazu einladen, dieses Sutra zu rezitieren, siebenreihige Lichter zu entzünden und mehrfarbige Langes Leben Fähnchen aufzuhängen, dann möge, hier und jetzt sein Bewusstsein zurückkehren und er wird sich selbst wie in einem Traum klar sehen.

„Oder anders, nach 7, 21, 35 oder 49 Tagen, wenn sein Bewusstsein zurückkehrt, als würde er von einem Traum aufwachen, wird er sich an sein Gutes und Schlechtes Karma und die daraus resultierenden Konsequenzen erinnern.

„Selbst so Zeuge der Konsequenzen des Karma gewesen zu sein, wird er nie wieder Schlechtes Karma erzeugen, selbst wenn sein Leben in Gefahr ist. Deshalb sollen Männer und Frauen mit lauterem Vertrauenden den Namen des Medizin Buddhas bewahren, verehren und gemäss ihrer Verhältnisse ihm Opfer darbieten.“

Danach fragte Ananda den Bodhisattva Erlösung: Guter Mann, wie sollen wir den Weltgeehrten Medizin Buddha verehren und ihm Opfer darbieten und wie sollen wir die Langes Leben Fähnchen und Lichter herstellen?“

Der Bodhisattva Erlösung erwiderte: „Tugendhafter, um dem Patienten zu helfen, sich zu erholen, sollst du sieben Tage und sieben Nächte die Acht Vorschriften einhalten, gemäss deiner Verhältnisse, Essen und Trinken und andere

Notwendigkeiten den [oder einer Gruppe von] Mönchen und Nonnen opfern, den Weltgeehrten Medizin Buddha sechs mal am Tag ehrfurchtsvoll huldigen, ihm Opfer darbieten und dieses Sutra 49-mal rezitieren.

„Du sollst 49 Lichter entzünden, sieben Abbildungen des Medizin Buddha erstellen und sieben Lampen, jede so groß wie ein Wagenrad, vor jedes Abbild stellen und sie für 49 Tage und Nächte durchgehend brennen lassen.

„Du sollst auch mehrfarbige, 49 Handlängen große Fähnchen anfertigen.

„Des weiteren sollst du 49 verschiedene Tierarten frei lassen [um so ihr Leben zu bewahren].

Der Patient möge so der Gefahr entkommen und weder unter der Herrschaft von bösen Dämonen sein, noch dem vorzeitigen Tod unterliegen.

„Des weiteren, Ananda, wenn die gesalbten Ksatriya Könige sich selbst von Unheil wie Epidemien, Invasionen von Fremden, internem Aufruhr, einer ungünstigen Konstellation der Sterne, einer Sonnen- oder Mondfinsternis, Unzeit gemäßen Stürme oder dem Ausfall des Monsuns umgeben fühlen, so sollen sie Gefühle des Mitleids allen fühlenden Wesen gegenüber entwickeln.

„Sie sollen ebenso Gefangene begnadigen und gegenüber dem Weltgeehrten Medizin Buddha gemäss ihrer vorher beschriebenen Sitten, Opfer darbieten.

„Dank dieser guten Wurzeln und der Kraft der einstigen Gelübde des Medizin Buddha, wird sofort Friede und Stabilität in die betroffenen Länder zurückkehren; die Regen und Winde werden günstig sein; Getreide wird rechtzeitig wachsen und jeder wird froh und gesund sein. Das Land wird frei sein von bösen Yaksas, die dort der Bevölkerung Schaden zu fügen wollen. All die schlechten Ohmen werden sofort verschwinden und diese gesalbten Ksatriya Könige werden sich großer Langlebigkeit und Vitalität, schönerer Erscheinung sowie größerer Gesundheit und Freiheit als je zuvor, erfreuen.

„ Oh, Ananda, die Königinnen, Gemahlinnen, Prinzessinnen, königlichen Erbfolger, große Minister, Hofdamen, Offizielle oder Nichtadlige, die unter Krankheiten oder anderem Unglück leiden, sollten dem Medizin Buddha Opfergaben darbieten. Sie sollten mehrfarbige Langes Leben Fähnchen anfertigen, Lichter anzünden, darauf achten, dass sie durchgehend brennen, alle möglichen Tiere frei lassen, unterschiedlich farbige Blüten verstreuen und verschieden artige, für ihren Duft wohl bekannte

Räucherstäbchen entzünden. Sie werden sich dann von der Krankheit erholen und dem Unglück entgehen.“

Darauf hin fragte dann Ananda den Bodhisattva Errettung: „Guter Mann, wie kann ein zu ende gehender Lebensabschnitt verlängert werden?“

Der Bodhisattva Errettung erwiderte: „Tugendhafter, hast du nicht gehört, als der Tathagata von den neun Formen des zeitlosen Todes erzählte? Ich würde jeden drängen, Langes Leben Fähnchen anzufertigen, Verdienst und Tugend zu praktizieren. Dank solcher Praxis werden sie ihr ganzes Leben lang Leiden und Unglück entkommen.“

Ananda fragte weiter: „Welches sind die neuen Formen des zeitlosen Todes?“
Der Bodhisattva Errettung antwortete:

„ Manche fühlenden Wesen ziehen sich eine kleine Krankheit zu, die wegen des Mangels an Medizin oder eines Arztes nicht behandelt wurde; oder andererseits, obwohl ein Arzt zugegen war, verschrieb er die falsche Medizin und verursachte so den vorzeitigen Tod. Oder die Patienten geraten in Panik, indem sie den falschen Erklärungen der auf Erden lebenden Dämonen, Ketzer oder Schwarzer Magie Ausübender glauben – unfähig, ihre

Gedanken zu beruhigen. Sie mögen sich dann an Weissagungen beteiligen oder Tier Opfer Zeremonien durchführen, um die Geister zu versöhnen, und beten um Segen und langes Leben – aber vergeblich. Wegen Unwissenheit, Verwirrung und dem Vertrauen in falsche und verkehrte Ansichten, treffen sie auf den zeitlosen Tod und versinken in der Hölle, ohne ein Ende in Sicht. Dies ist die erste Form des zeitlosen Todes.

„Die zweite Form ist die Hinrichtung durch königlichen Erlass.“

„Die dritte Form ist der Verlust der eigene Lebenskraft an die Dämonen der Jagd, des Spiels, der Ausschweifung, der Trunkenheit oder der extremen Zerstreuung.“

„Die vierte ist der Feuertod; die fünfte ist der Tod durch ertrinken. Die sechste ist der Tod durch wilde Tiere gefressen worden zu sein.“

„Die siebte ist der Tod durch Absturz von einem Berg oder einer Klippe. Die achte ist der Tod durch Vergiftung, Beschwörung, bösen Formeln oder vom Tode erwachter Dämonen. Die neunte ist der Hungertod oder der Tod durch Verdursten, wegen Mangels an Essen oder Wasser.

„Dies sind die neun Formen des zeitlosen Todes, welche von den Tathagatas erwähnt wurden.

Es gibt auch zahllose andere Formen, zu viele, um sie zu zählen.

„Des weiteren Ananda, ist König Yama dafür verantwortlich das karmische Register eines jeden in der Welt zu speichern. Wenn fühlende Wesen pflichtvergessen gewesen sind und die Fünf Hauptsünden begingen, den Dreifachen Schatz verunglimpften, die Gesetze des Landes gebrochen oder Hauptregeln verletzt haben, wird König Yama gemäss ihrer Übertretung die Strafe bemessen. Deshalb dränge ich alle fühlenden Wesen dazu, Lichter zu entzünden, Fahnen zu fertigen Tiere in die Freiheit zu entlassen und sich in Verdiensten zu praktizieren, um Leiden und Unglück zu vermeiden.

Zu jener Zeit verweilten in der Grossen Zusammenkunft zwölf mächtige Yaksa Generäle mit Namen:

Kumbhira, Vajra,
Mihira, Andira,
Anila, Sandila,
Indra, Pajra,
Makura, Sidura,
Catura, und Vikarala.

Jeder wurde von einem Gefolge von 7.000 Yaksas begleitet.

Sie alle erhoben gemeinsam ihre Stimme und sagten respektvoll zum Buddha:

„O, Weltgeehrter, heute, dank der ehrfurchtgebietenden Kraft des Buddhas, haben wir erfolgreich den Namen des Medizin Buddha vernommen und fürchten nicht länger, auf den Bösen Pfad hinabzusteigen.

„Zusammen, in einem Geist, nehmen wir für den Rest unseres Lebens, Zuflucht im Buddha, dem Dharma und den Sangha und geloben alle fühlenden Wesen zu unterstützen – ihnen aufrichtigen Nutzen und Freude zu bringen.

„Wo auch immer dieses Sutra zirkuliert, oder wo auch immer es fühlende Wesen gibt, die am Namen des Medizin Buddha fest halten und ihm, sei es in Dörfern, Städten, Königreichen oder der Wildnis, ehrfürchtig Opfer darbieten, wird er sie beschützen.“

„Er wird sie von allem Leiden und Unheil befreien und darauf achten, dass all ihre Wünsche in erfüllt werden.“

„Fühlende Wesen, die von Krankheit oder Unheil betroffen sind und den Wunsch hegen diesem zu entkommen, sollten ebenso dieses Sutra lesen und rezitieren. Sie sollten unsere Namen mit mehrfarbigen Tauen knoten – sie entknoten, wenn ihre Wünsche erfüllt sind.“

Daraufhin lobpreiste Buddha Sakyamuni die mächtigen Yaksa Generäle mit folgenden Worten: „ Gut, in der Tat, gut in der Tat, mächtige Yaksa Generäle! Jene von euch die das Wohlwollen und die Tugenden des Weltgeehrten Medizin Buddha zurückbezahlen wollen, sollten auf diesem Wege immer Nutzen und Freude allen fühlenden Wesen bringen.

Dann fragte Ananda den Buddha: „Weltgeehrter, wie sollen wir dieses Lehre nennen und wie sollen wir an ihr festhalten und sie praktizieren?“

Buddha Sakyamuni erwiderte Ananda: „Diese Lehre wird ‚Einstige Gelübde Verdienste und Tugenden des Medizin Buddha‘ oder das ‚Dharani der Gelübde der Zwölf Yaksa Generäle zum Nutzen aller Fühlenden Wesen‘ oder ‚Auslöschung Aller Karmischen Hindernisse‘ genannt. Du solltest es so aufrechterhalten.

Als Buddha Sakyamuni fertig sprach, freuten sich all die großen Bodhisattvas, ebenso wie die großen Sravakas, Könige, Minister, Bramahnen, Laien, Devas, Nagas, Yaksas, Gandharvas, Asuras, Garudas, Kinnaras, Mahoragas und andere menschliche und nicht menschliche Wesen über die Worte Buddha’s. Hochachtungsvoll nahmen sie die Worte an und setzten sie in Praxis um.

Sutra des Medizin Buddha Lapis Lazuli Radiance Tathagata:
Seine Einstigen Gelübde, Verdienste und Tugenden

Huldigung für Medizin Buddha s Grosse Zusammenkunft der Buddhas und Bodhisattvas